Beschluss: Zur Kenntnis genommen

Vorbemerkung

 

Das Berufliche Schulzentrum in Garmisch-Partenkirchen vereint die staatliche Berufsschule, die staatliche Wirtschaftsschule und die Berufsfachschule für kaufmännische Assistenten des Landkreises Garmisch-Partenkirchen. Die Schule wurde an diesem Standort 1972 eröffnet und 1989 umfangreich erweitert.

 

Wie Sie wissen ist geplant, den Altbau leicht umzustrukturieren, für zusätzliche Unterrichtsräume teilweise aufzustocken und im Erdgeschoss eine kleine Mensa einzubauen.

 

Nach Abschluss des sehr interessanten Architektenwettbewerbs konnten mit dem Siegreichen Büro Knerer und Lang schon konkrete Planungen entwickelt werden.

 

Die derzeitigen Planungen und weitere Vorgehensweise wird Ihnen Herr Kreisbaumeister Zenger näher erläutern:

 

 


Beschlusslage

 

Am 03.02.2015 wurde in der Sitzung des Schulausschusses in Punkt 2 des Beschlusses die Verwaltung beauftragt, auf der Basis des schulaufsichtlich genehmigten Raumprogramms die notwendigen Planungs- und Bauleistungen zu vergeben.

 

Des Weiteren wurde am 03.02.2016 die Auslobung des Architektenwettbewerbs vom Schulausschuss beschlossen, dessen Ergebnisse am 07.07.2016 im Kreisausschuss vorgestellt wurden.

 

In der heutigen Sitzung soll ein Überblick über den derzeitigen Stand der Planungen gegeben werden.

 

Architektur des Bestandsbaus und Anforderungen

 

Der Altbau aus den frühen 1970er Jahren ist als zwei- bis dreigeschossiger Flachdachbau ausgelegt. Das Umbaukonzept sieht die Aufstockung des kompletten derzeit zweigeschossigen nordwestlichen Bauteils in Leichtbauweise vor. Außerdem soll die Aula des Erdgeschosses zu einer Mensa erweitert werden.

 

Die ungedämmte Konstruktion befindet sich weitgehend im ursprünglichen Zustand mit bauzeittypischen Mängeln. Der Bestand ist massiv in Stahlbeton ausgeführt. Die Fassaden sind mit einem Strukturputz, die Fenster in Aluminium mit außenliegenden Sonnenschutz ausgeführt. Die Fassade wird den heutigen energetischen Anforderungen und den Nutzeranforderungen nicht mehr gerecht. So sollte zur Stabilisierung des Raumklimas im Sommer sind ein wirksamer außen liegender Sonnenschutz und Möglichkeiten zur Lüftung vorgesehen werden. Erschwerend kommt hinzu, dass bei der Planung eine möglichst kurze Bauzeit und ggf. abschnittweise Realisierung zu berücksichtigen ist.

 

Die Lüftung der Klassenräume bedeutet eine große Herausforderung für die Fachplaner, da die zukünftige Gebäudehülle aus energetischen Gründen möglichst dicht sein muss. Andererseits erfordert der Sauerstoffverbrauch in den Klassenräumen ständigen Luftwechsel.

Die zukünftig dichte Gebäudehülle erfordert daher ein intelligentes Lüftungskonzept, das angenehmes Raumklima ohne kalte Zugluft, Luftaustausch möglichst ohne energetische Verluste und wartungsarme gering technische Lösungen miteinander in Einklang bringt.

 

Planungsfortschritt

 

Durch den Umbau soll ein angemessener Umgang mit den Fassaden des Altbaus gefunden werden, die seit der Entstehungszeit nahezu unverändert sind und in ihrer zeittypischen Gestaltung mit Strukturputz und Betonfertigteilen eine eigene Qualität darstellen.

 

Vom Architekturbüro wurden bereits konkrete Planungen entwickelt. Der Entwurf überzeugt aus gestalterischer, funktioneller und wirtschaftlicher Sicht. Die Kombination von Beton- und Holzbauweise betont den Bereich der Aufstockung. Für die Erneuerung der weiteren Fassadenbauteile wie Fenster und Sonnenschutz werden ebenfalls Holzelemente verwendet, so dass eine schöne Symbiose aus Alt und Neu sowie aus Beton und Holz und eine reich gegliederte, harmonische Fassade entsteht.

 

Es wurden neue Ideen für die Weiterentwicklung und Nutzung der Aula vorgestellt. Die Mensa soll nun nach Osten zur Partnach verlegt werden mit der Möglichkeit, im Freien am Flussufer Pause zu machen. Gleichzeitig entsteht eine schöne Raumqualität im Eingangsbereich. Man kommt mit der bestehenden Gebäudehülle im Erdgeschoss aus und kann auf einen wintergartenähnlichen Anbau verzichten.

 


Bauablauf

 

Im Verlauf vieler Gespräche mit der Schulleitung, mit den Architekten und den Fachplanern wurde die Situation während der Baumaßnahme diskutiert. Gemeinsam kam man zu dem Ergebnis, dass ein Umbau im laufenden Betrieb nicht möglich ist. Dagegen sprechen Aufwendungen für Rettungswege während der Bauzeit, Belästigungen und Einschränkungen des Schulbetriebes durch Lärm und Staub.

 

Es wird daher eine Containerlösung notwendig. Geplant ist, die Container auf dem direkt benachbarten Grundstück an der Triftstraße aufzustellen. Diese Containerlösung wird etwa
2 Mio € zusätzlich in Anspruch nehmen.

 

Die Herausforderung dabei ist die Auslagerung der beiden Lehrküchen, die sich im Altbau befinden in die Containeranlage. Dabei soll die gute Zusammenarbeit mit der Schulleitung betont werden, die durch organisatorische Maßnahmen versucht, mit nur einer Lehrküche während der Umbauphase auszukommen und dadurch Kosten einzusparen.

 

Derzeit wird geprüft, ob ein Kauf oder eine Anmietung von Containern die kostengünstigere Lösung ist. Die Idee wäre, im Eigentum befindliche Container im Anschluss an die Sanierung der Berufsschule auch für die Generalsanierung der Zugspitz-Realschule und des Altbaus des Werdenfels-Gymnasiums zu nutzen.

 

Erste Maßnahmen

 

Als erste Maßnahmen werden noch heuer, möglichst in den Sommerferien Räume, die für Werkstätten oder Lehr-Reparaturbereiche verwendet werden, als Klassenräume ertüchtigt. Jeder Container, der nicht benötigt wird, spart Geld.

 

Erst vor wenigen Wochen konnten wir ein günstiges Angebot der Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen annehmen, die Berufsschule an das Fernwärmenetz anzuschließen. Noch für dieses Jahr sind die Baumaßnahmen eingeplant.

 

Der Beginn der eigentlichen Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen ist in den Sommerferien 2018 geplant. Der Abschluss der Sanierungsarbeiten soll im Frühjahr 2020 mit Umzug in den Oster- oder Pfingstferien erfolgen.