Sitzung: 14.12.2018 Kreistag
Beschluss: Zur Kenntnis genommen
I.
Grund (Anlass)
der Behandlung
Der
Energiebericht wurde erstmals im Jahr 2016 für die kreiseigenen Liegenschaften
erstellt und wird nun in einem zweijährigen Turnus aktualisiert. Darin werden
die Energieverbräche für Strom und Heizenergie sowie der Wasserverbrauch
aufgeführt.
Der
Energiebericht ist die Grundlage für modernes Gebäudemanagement, das die
Liegenschaftsverwaltung in Abstimmung mit dem Klimaschutzmanagement durchführt.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen aus dem Energiebericht 2016 wurden und werden
sukzessive umgesetzt und regelmäßig fortgeschrieben.
Herr
Kreisbaumeister Zenger wird den aktuellen Energiebericht mit den
Verbrauchszahlen bis 2017 präsentieren.
II.
Sach- und
Rechtslage
1. Datenerhebung
und Analyse
Die
Energie Südbayern GmbH und die Thüga Energieeffizienz GmbH haben dem Landkreis
Garmisch-Partenkirchen eine kompakte und günstige Lösung angeboten, auf die ein
zukünftiger Energiebericht und Maßnahmenplan aufbauen kann.
Mit
KEMS, dem „Kommunalen Energiedaten Monitoring System“, können die kommunalen
Brennstoff- und Stromverbräuche sowie der Wasserbedarf einzelner Liegenschaften
zielgerichtet erhoben, dargestellt und verglichen werden. Als Ergebnis erhält
der Landkreis ein genaues Bild von der Verbrauchsstruktur seiner Liegenschaften
und er kann eine Rangliste für energetische Maßnahmen aufstellen.
2. Vorgehen
Für
10 kreiseigene Liegenschaften wurden rückwirkend bis zum Jahr 2009 die
Verbrauchsdaten für Heizenergie, Stromverbrauch und Wasserverbrauch ermittelt
und für die letzten beiden Jahre 2016 und 2017 ergänzt. Parallel dazu sind auch
die zugehörigen Gebäudedaten wie z.B. Bruttogrundflächen, Schüler, usw. erhoben
worden.
Diese
Daten werden in Tabellen oder Diagrammen dargestellt, die verschiedene
Lastgänge und Verbrauchswerte zeigen. Zur Einordnung wichtig sind die
Vergleichsdaten, also die durchschnittlichen Energieverbräuche aller in
Deutschland erfassten Gebäude dieser Kategorie. Um regionale Unterschiede
auszuschließen sind die Verbrauchsdaten klima- und witterungsbereinigt. Die
Fortschreibung der Verbrauchsdaten ermöglicht ein Monitoring, das die Effizienz
von umgesetzten Maßnahmen überwacht.
3. Analyse der
kreiseigenen Liegenschaften
Unter
die 10 verbrauchsstärksten kreiseigenen
Liegenschaften fallen:
-
Landratsamt Garmisch Partenkirchen
-
Staffelsee-Gymnasium Murnau a.Staffelsee
-
Werdenfels-Gymnasium Garmisch-Partenkirchen
-
Berufsschule Garmisch-Partenkirchen
-
Zugspitz-Realschule Garmisch-Partenkirchen
-
Realschule im Blauen Land Murnau a. Staffelsee
-
Musikinstrumentenbauschule Mittenwald
-
Schnitzschule Oberammergau
-
Förderschule (Christophorusschule) Farchant
-
Volkshochschule Garmisch-Partenkirchen
Das
Landratsamt und die Berufsschule wurden wegen laufender Umbau- und
Sanierungsmaßnahmen nicht detailliert in die Untersuchungen einbezogen.
Für
alle Liegenschaften im Allgemeinen ist festzustellen, dass der
Heizenergiebedarf in den letzten Jahren leicht stagniert. Auch der
Stromverbrauch konnte relativ stabil gehalten werden und in einigen
Liegenschaften ist ein klarer Trend zur Einsparung zu erkennen.
4.
Einzelergebnisse
Bei
den Einzelanalysen fallen verschiedene
Ausreißer auf:
Die
Förderschule in Farchant und die Berufsschule Garmisch-Partenkirchen lagen
sowohl im Stromverbrauch als auch im Heizenergieverbrauch über dem Durchschnitt.
Das Staffelsee-Gymnasium, das Werdenfels-Gymnasium und die Zugspitz-Realschule
haben zwar einen relativ guten Heizwert, jedoch einen hohen Stromverbrauch.
Die
Realschule im Blauen Land liegt wie erwartet als Neubau in jeder Hinsicht im
positiven Bereich, sie befindet sich aber weiterhin im Aufbau (steigende
Schüler- und Klassenzahlen), was die steigenden Stromverbräuche erklärt. Auch
der steigende Wasserverbrauch seit 2016 ist darauf zurückzuführen, dass die
Turnhalle als Verbrauchsort angeschlossen wurde.
In
der Zugspitz-Realschule konnte durch
stete Erneuerung der Anlagentechnik, z.B. der Heizkreispumpen, der
Stromverbrauch spürbar reduziert werden.
Bei
der Berufsschule erfolgt im Altbau derzeit die Generalsanierung. Hier sind
durch Verbesserung der Wärmedämmung sowie der Lüftungs- und Beleuchtungstechnik
große Einsparpotenziale möglich. Die Energieversorgung wurde im Dezember 2017
auf Fernwärme umgestellt, neue Daten liegen noch nicht vor. Der erhöhte
Wasserbedarf ist auf ein geplatztes Ventil in der Ferienzeit zurückzuführen.
Der Schaden wurde umgehend behoben.
In
der Geigenbauschule konnte der Stromverbrauch gesenkt und auf diesem Niveau
gehalten werden.
Die
Schnitzschule Oberammergau liegt insgesamt im Durchschnitt der
Energiekennzahlen, beim Stromverbrauch unter dem Durchschnitt, es besteht kein
akuter Handlungsbedarf.
In
der Förderschule Farchant konnte der bis 2015 stetig steigende Stromverbrauch durch
konkrete Maßnahmen reduziert und konstant gehalten werden. Der Wasserverbrauch
ist aufgrund der Schwimmbadtechnik weiterhin leicht steigend.
5. Weitere
Vorgehensweise
Regelmäßig
werden die Liegenschaften und die Anlagentechnik zusammen mit den
Haustechnikern besichtigt, Mängel beseitigt und Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt.
Die im ersten Bericht vorgeschlagenen Maßnahmen werden weiterhin im Hinblick auf
das Kosten – Nutzen – Verhältnis geprüft und anhand einer Prioritätenliste
umgesetzt.