Beschluss: Zur Kenntnis genommen

 

I.          Grund (Anlass) der Behandlung

 

Der Energiebericht wurde erstmals im Jahr 2016 für die kreiseigenen Liegenschaften erstellt und wird nun in einem zweijährigen Turnus aktualisiert. Darin werden die Energieverbräche für Strom und Heizenergie sowie der Wasserverbrauch aufgeführt.

 

Der Energiebericht ist die Grundlage für modernes Gebäudemanagement, das die Liegenschaftsverwaltung in Abstimmung mit dem Klimaschutzmanagement durchführt. Die vorgeschlagenen Maßnahmen aus dem Energiebericht 2016 wurden und werden sukzessive umgesetzt und regelmäßig fortgeschrieben.

 

Herr Kreisbaumeister Zenger wird den aktuellen Energiebericht mit den Verbrauchszahlen bis 2017 präsentieren.

 

 

II.        Sach- und Rechtslage

 

1. Datenerhebung und Analyse

 

Die Energie Südbayern GmbH und die Thüga Energieeffizienz GmbH haben dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen eine kompakte und günstige Lösung angeboten, auf die ein zukünftiger Energiebericht und Maßnahmenplan aufbauen kann.

 

Mit KEMS, dem „Kommunalen Energiedaten Monitoring System“, können die kommunalen Brennstoff- und Stromverbräuche sowie der Wasserbedarf einzelner Liegenschaften zielgerichtet erhoben, dargestellt und verglichen werden. Als Ergebnis erhält der Landkreis ein genaues Bild von der Verbrauchsstruktur seiner Liegenschaften und er kann eine Rangliste für energetische Maßnahmen aufstellen.

 

 

2. Vorgehen

 

Für 10 kreiseigene Liegenschaften wurden rückwirkend bis zum Jahr 2009 die Verbrauchsdaten für Heizenergie, Stromverbrauch und Wasserverbrauch ermittelt und für die letzten beiden Jahre 2016 und 2017 ergänzt. Parallel dazu sind auch die zugehörigen Gebäudedaten wie z.B. Bruttogrundflächen, Schüler, usw. erhoben worden.

 

Diese Daten werden in Tabellen oder Diagrammen dargestellt, die verschiedene Lastgänge und Verbrauchswerte zeigen. Zur Einordnung wichtig sind die Vergleichsdaten, also die durchschnittlichen Energieverbräuche aller in Deutschland erfassten Gebäude dieser Kategorie. Um regionale Unterschiede auszuschließen sind die Verbrauchsdaten klima- und witterungsbereinigt. Die Fortschreibung der Verbrauchsdaten ermöglicht ein Monitoring, das die Effizienz von umgesetzten Maßnahmen überwacht.

 

 

3. Analyse der kreiseigenen Liegenschaften

 

Unter die 10 verbrauchsstärksten  kreiseigenen Liegenschaften fallen:

 

- Landratsamt Garmisch Partenkirchen

- Staffelsee-Gymnasium Murnau a.Staffelsee

- Werdenfels-Gymnasium Garmisch-Partenkirchen

- Berufsschule Garmisch-Partenkirchen

- Zugspitz-Realschule Garmisch-Partenkirchen

- Realschule im Blauen Land Murnau a. Staffelsee

- Musikinstrumentenbauschule Mittenwald

- Schnitzschule Oberammergau

- Förderschule (Christophorusschule) Farchant

- Volkshochschule Garmisch-Partenkirchen

 

 

Das Landratsamt und die Berufsschule wurden wegen laufender Umbau- und Sanierungsmaßnahmen nicht detailliert in die Untersuchungen einbezogen.

 

Für alle Liegenschaften im Allgemeinen ist festzustellen, dass der Heizenergiebedarf in den letzten Jahren leicht stagniert. Auch der Stromverbrauch konnte relativ stabil gehalten werden und in einigen Liegenschaften ist ein klarer Trend zur Einsparung zu erkennen.

 

 

4. Einzelergebnisse

 

Bei den Einzelanalysen  fallen verschiedene Ausreißer auf:

 

Die Förderschule in Farchant und die Berufsschule Garmisch-Partenkirchen lagen sowohl im Stromverbrauch als auch im Heizenergieverbrauch über dem Durchschnitt. Das Staffelsee-Gymnasium, das Werdenfels-Gymnasium und die Zugspitz-Realschule haben zwar einen relativ guten Heizwert, jedoch einen hohen Stromverbrauch.

 

Die Realschule im Blauen Land liegt wie erwartet als Neubau in jeder Hinsicht im positiven Bereich, sie befindet sich aber weiterhin im Aufbau (steigende Schüler- und Klassenzahlen), was die steigenden Stromverbräuche erklärt. Auch der steigende Wasserverbrauch seit 2016 ist darauf zurückzuführen, dass die Turnhalle als Verbrauchsort angeschlossen wurde.

 

In der Zugspitz-Realschule konnte  durch stete Erneuerung der Anlagentechnik, z.B. der Heizkreispumpen, der Stromverbrauch spürbar reduziert werden.

 

Bei der Berufsschule erfolgt im Altbau derzeit die Generalsanierung. Hier sind durch Verbesserung der Wärmedämmung sowie der Lüftungs- und Beleuchtungstechnik große Einsparpotenziale möglich. Die Energieversorgung wurde im Dezember 2017 auf Fernwärme umgestellt, neue Daten liegen noch nicht vor. Der erhöhte Wasserbedarf ist auf ein geplatztes Ventil in der Ferienzeit zurückzuführen. Der Schaden wurde umgehend behoben.

 

In der Geigenbauschule konnte der Stromverbrauch gesenkt und auf diesem Niveau gehalten werden.

 

Die Schnitzschule Oberammergau liegt insgesamt im Durchschnitt der Energiekennzahlen, beim Stromverbrauch unter dem Durchschnitt, es besteht kein akuter Handlungsbedarf.

 

In der Förderschule Farchant konnte der bis 2015 stetig steigende Stromverbrauch durch konkrete Maßnahmen reduziert und konstant gehalten werden. Der Wasserverbrauch ist aufgrund der Schwimmbadtechnik weiterhin leicht steigend.

 

 

5. Weitere Vorgehensweise

 

Regelmäßig werden die Liegenschaften und die Anlagentechnik zusammen mit den Haustechnikern besichtigt, Mängel beseitigt und Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt. Die im ersten Bericht vorgeschlagenen Maßnahmen werden weiterhin im Hinblick auf das Kosten – Nutzen – Verhältnis geprüft und anhand einer Prioritätenliste umgesetzt.