Beschluss: Zur Kenntnis genommen

 

I.   Anlass der Behandlung

 

In der Kreistagssitzung am 25.07.2019 wurde die Verwaltung zur Vergabe der entsprechenden Planungsleistungen der Leistungsphasen 1 bis 3 zur Generalsanierung bzw. zum Neubau der Zugspitz-Realschule Garmisch-Partenkirchen im Rahmen der veranschlagten Haushaltsmittel ermächtigt.

 

Mittlerweile ist das Planungsteam komplett und hat seine Arbeit aufgenommen.

 

Herr Kreisbaumeister Zenger wird einen Überblick über die Aktivitäten der letzten Wochen und über die aktuell anstehenden Aufgaben geben.

 

 

 

II.   Sach- und Rechtslage

 

Mittlerweile ist das Planungsteam, das das Projekt bearbeiten soll, komplett. Es besteht aus: Architekten: Aichner und Kazzer aus München, Tragwerksplaner: Behringer Beratende Ingenieure GmbH aus München, Fachplaner für Haustechnik: Büro IWS aus Benediktbeuern, Fachplaner für Elektrotechnik: IB Stich aus Peißenberg. Alle Büros wurden wegen der Überschreitung der Schwellenwerte durch ein EU-weites Vergabeverfahren ermittelt.

 

Weitere Fachingenieure werden bei Bedarf hinzugezogen.

 

 

1.  Bestandsaufnahme

 

Als erster Schritt muss die Eignung des Gebäudes für eine zukunftssichere Beschulung geprüft werden.

 

Die Zugspitz-Realschule in Garmisch-Partenkirchen wurde 1980, vor mittlerweile fast 40 Jahren gebaut. Sie ist größtenteils in einem unveränderten bauzeitlichen Zustand, sieht man von einigen An- und Umbauten ab. Diese sind ein Anbau im Jahre 2003 im Südosten wegen Umstellung auf die 6-zügige Realschule und der Zubau von einer Mensa, einem Mehrzweckraum und zweier Klassenräume im Nordwesten im Jahre 2005. Im Jahr 2014 wurde die Turnhallensanierung einschließlich der Erneuerung der Sanitärbereiche abgeschlossenen. Trotz laufender Instandhaltungsmaßnahmen gerät die Schule jedoch immer mehr in einen schlechten baulichen Zustand.

 

Auch der Eingangsbereich, die Eingangshalle und die Anordnung der Räume sind nicht mehr zeitgemäß. Damit sich der Bauzustand im Vergleich zu den anderen Schulen im Landkreis nicht weiter verschlechtert, soll die Attraktivität der Zugspitz-Realschule möglichst zeitnah wieder gesteigert werden.

 

 

2.  Bauzustand

 

Vor mittlerweile drei Jahren musste aufgrund von eindringendem Wasser, das in den „Stiefelgang“ der neu sanierten Turnhalle eingedrungen war, ein Teil des Pausenhofs neu abgedichtet werden. Dabei wurde auch festgestellt, dass die Abdichtung über der Tiefgarage damals nicht fachgerecht ausgeführt wurde und mittlerweile an vielen Stellen schadhaft ist. Die gesamte Pausenhofentwässerung funktioniert durch einen falschen Bodenaufbau nicht richtig.

 

Auch der „Klassentrakt“ muss an die Anforderungen einer zeitgemäßen Beschulung angepasst werden. Das bedeutet eine mögliche Neuorganisation von Nutzungen für Klassenräume, Fachklassenräume, Ruheräume, Büros der Schulverwaltung, Technikräume, Eingangshalle usw.

 

 

3.  Brandschutz

 

Der Brandschutz entspricht nicht mehr den neuesten Anforderungen, die hölzernen Fluchtbalkone sind marode und müssen erneuert werden, Rettungswege müssen verbessert werden. Mittlerweile sieht sich die Feuerwehr nicht mehr in der Lage, gemäß dem damaligen Brandschutzkonzept ganze Klassen über Fluchtbalkone im Notfall zu evakuieren.

 

 

4.  Klimaschutz

 

Mittlerweile ist insbesondere das Thema Klimaschutz zu einem wichtigen Schwerpunkt bei der Weiterentwicklung des Gebäudebestandes geworden.

 

Die Fenster und die Fassaden sind in schlechtem Zustand und entsprechen nicht mehr den neuen energetischen Anforderungen – für notwendige Reparaturen sind teilweise keine Ersatzteile mehr erhältlich. Die Haustechnik ist stark veraltet und die Heizung ist insbesondere nach einer Verbesserung des Wärmeschutzes überdimensioniert und muss angepasst werden.

 

Durch eine Sanierung wird der zukünftige Energieverbrauch des Gebäudes mindestens den gesetzlichen Vorgaben der EnEV genügen. Hier strebt die Verwaltung eine (Teil-)Zertifizierung bezüglich der Nachhaltigkeit an.

 

 

5.  Kosten

 

Die Baukosten können erst im Laufe der konkreten Planungen genauer beziffert werden. Fest steht jedoch schon jetzt, dass aufgrund der Größe der Baumaßnahme und der in Aussicht stehenden Förderungen die Grenze der geförderten Baukosten für das Gebäudevolumen von etwa 17 Mio. € voraussichtlich erreicht werden wird.

 

Im Haushalt 2019 sind für Voruntersuchungen und Planungen 90.000 € eingestellt.

 

 

6.  weitere Vorgehensweise

 

Im Mittelpunkt der Überlegungen in den nächsten Wochen steht die Abwägung zwischen Generalsanierung oder Neubau.

 

Dabei sind u.a. verschiedene Aspekte zu berücksichtigen, die im Fokus der Untersuchungen liegen:

 

-     Umgang mit den An- und Erweiterungsbauten und den sanierten Teilbereichen (Schulsporthalle)

-     Klärung des Urheberrechts des Architekten

-     Klärung des Baurechts und der Abstandsflächen

-     Klärung zum Freimachen des Grundstücks, mögliche Altlasten im Untergrund

-     Klärung Weiterbetrieb des Blockheizkraftwerks der Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen bzw. der rechtlichen Verpflichtungen

-     Klärung zu möglichen Einschränkungen bei Bestandserhaltung durch Belichtung, Belüftung, Rettungswege

-     Untersuchungen zu Betongüte und Schadstoffen

-     Lebenszyklusanalyse

-      bisher aufgewendete „graue Energie“ (Betonherstellung)

-      Gegenüberstellung des zu erwartenden Energieverbrauchs für die Lebensdauer des zukünftigen neuen oder sanierten alten Gebäudes

-      Aufwendungen für die Erneuerung der Haustechnik

 

-     Ziel: erste Kostengegenüberstellung Generalsanierung oder Abbruch/Neubau

 

 

7.  Zeitplan

 

Die Bewerbergespräche fanden statt am 01.08. für Architekten, am 20.08. für Fachplaner Haustechnik und Elektro, am 12.09.2019 für Tragwerksplaner, so dass am 01.10.2019 das Planungsteam komplett ist.

 

Am 13.09.2019 fand das Startgespräch des Planungsteams (ohne Tragwerksplaner)  gemeinsam mit der Schulleitung statt.

 

Für die nächste Sitzung des Schulausschusses am 05.11.2019 soll versucht werden, erste Ergebnisse der Gegenüberstellung zu präsentieren.