Sitzung: 02.10.2019 Schulausschuss
Beschluss: Zur Kenntnis genommen
I.
Anlass der
Behandlung
In
der Kreistagssitzung am 25.07.2019 wurde die Verwaltung zur Vergabe der
entsprechenden Planungsleistungen der Leistungsphasen 1 bis 3 zur
Generalsanierung bzw. zum Neubau der Zugspitz-Realschule Garmisch-Partenkirchen
im Rahmen der veranschlagten Haushaltsmittel ermächtigt.
Mittlerweile ist das Planungsteam
komplett und hat seine Arbeit aufgenommen.
Herr
Kreisbaumeister Zenger wird einen Überblick über die Aktivitäten der letzten
Wochen und über die aktuell anstehenden Aufgaben geben.
II.
Sach- und Rechtslage
Mittlerweile
ist das Planungsteam, das das Projekt bearbeiten soll, komplett. Es besteht
aus: Architekten: Aichner und Kazzer aus München, Tragwerksplaner: Behringer
Beratende Ingenieure GmbH aus München, Fachplaner für Haustechnik: Büro IWS aus
Benediktbeuern, Fachplaner für Elektrotechnik: IB Stich aus Peißenberg. Alle
Büros wurden wegen der Überschreitung der Schwellenwerte durch ein EU-weites
Vergabeverfahren ermittelt.
Weitere
Fachingenieure werden bei Bedarf hinzugezogen.
1.
Bestandsaufnahme
Als
erster Schritt muss die Eignung des Gebäudes für eine zukunftssichere
Beschulung geprüft werden.
Die
Zugspitz-Realschule in Garmisch-Partenkirchen wurde 1980, vor mittlerweile fast
40 Jahren gebaut. Sie ist größtenteils in einem unveränderten bauzeitlichen
Zustand, sieht man von einigen An- und Umbauten ab. Diese sind ein Anbau im
Jahre 2003 im Südosten wegen Umstellung auf die 6-zügige Realschule und der
Zubau von einer Mensa, einem Mehrzweckraum und zweier Klassenräume im
Nordwesten im Jahre 2005. Im Jahr 2014 wurde die Turnhallensanierung
einschließlich der Erneuerung der Sanitärbereiche abgeschlossenen. Trotz
laufender Instandhaltungsmaßnahmen gerät die Schule jedoch immer mehr in einen
schlechten baulichen Zustand.
Auch
der Eingangsbereich, die Eingangshalle und die Anordnung der Räume sind nicht
mehr zeitgemäß. Damit sich der Bauzustand im Vergleich zu den anderen Schulen
im Landkreis nicht weiter verschlechtert, soll die Attraktivität der
Zugspitz-Realschule möglichst zeitnah wieder gesteigert werden.
2.
Bauzustand
Vor
mittlerweile drei Jahren musste aufgrund von eindringendem Wasser, das in den
„Stiefelgang“ der neu sanierten Turnhalle eingedrungen war, ein Teil des
Pausenhofs neu abgedichtet werden. Dabei wurde auch festgestellt, dass die
Abdichtung über der Tiefgarage damals nicht fachgerecht ausgeführt wurde und
mittlerweile an vielen Stellen schadhaft ist. Die gesamte Pausenhofentwässerung
funktioniert durch einen falschen Bodenaufbau nicht richtig.
Auch
der „Klassentrakt“ muss an die Anforderungen einer zeitgemäßen Beschulung
angepasst werden. Das bedeutet eine mögliche Neuorganisation von Nutzungen für
Klassenräume, Fachklassenräume, Ruheräume, Büros der Schulverwaltung,
Technikräume, Eingangshalle usw.
3.
Brandschutz
Der
Brandschutz entspricht nicht mehr den neuesten Anforderungen, die hölzernen
Fluchtbalkone sind marode und müssen erneuert werden, Rettungswege müssen
verbessert werden. Mittlerweile sieht sich die Feuerwehr nicht mehr in der
Lage, gemäß dem damaligen Brandschutzkonzept ganze Klassen über Fluchtbalkone
im Notfall zu evakuieren.
4.
Klimaschutz
Mittlerweile
ist insbesondere das Thema Klimaschutz zu einem wichtigen Schwerpunkt bei der
Weiterentwicklung des Gebäudebestandes geworden.
Die
Fenster und die Fassaden sind in schlechtem Zustand und entsprechen nicht mehr
den neuen energetischen Anforderungen – für notwendige Reparaturen sind
teilweise keine Ersatzteile mehr erhältlich. Die Haustechnik ist stark veraltet
und die Heizung ist insbesondere nach einer Verbesserung des Wärmeschutzes
überdimensioniert und muss angepasst werden.
Durch
eine Sanierung wird der zukünftige Energieverbrauch des Gebäudes mindestens den
gesetzlichen Vorgaben der EnEV genügen. Hier strebt die Verwaltung eine
(Teil-)Zertifizierung bezüglich der Nachhaltigkeit an.
5.
Kosten
Die
Baukosten können erst im Laufe der konkreten Planungen genauer beziffert
werden. Fest steht jedoch schon jetzt, dass aufgrund der Größe der Baumaßnahme
und der in Aussicht stehenden Förderungen die Grenze der geförderten Baukosten
für das Gebäudevolumen von etwa 17 Mio. € voraussichtlich erreicht werden wird.
Im
Haushalt 2019 sind für Voruntersuchungen und Planungen 90.000 € eingestellt.
6.
weitere
Vorgehensweise
Im
Mittelpunkt der Überlegungen in den nächsten Wochen steht die Abwägung zwischen
Generalsanierung oder Neubau.
Dabei
sind u.a. verschiedene Aspekte zu berücksichtigen, die im Fokus der
Untersuchungen liegen:
- Umgang mit den
An- und Erweiterungsbauten und den sanierten Teilbereichen (Schulsporthalle)
- Klärung des
Urheberrechts des Architekten
- Klärung des Baurechts und der Abstandsflächen
- Klärung zum Freimachen des Grundstücks, mögliche Altlasten im Untergrund
- Klärung Weiterbetrieb des Blockheizkraftwerks der Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen bzw. der rechtlichen Verpflichtungen
- Klärung zu möglichen Einschränkungen bei Bestandserhaltung durch Belichtung, Belüftung, Rettungswege
- Untersuchungen zu Betongüte und Schadstoffen
- Lebenszyklusanalyse
- bisher
aufgewendete „graue Energie“ (Betonherstellung)
- Gegenüberstellung
des zu erwartenden Energieverbrauchs für die Lebensdauer des zukünftigen neuen
oder sanierten alten Gebäudes
- Aufwendungen für
die Erneuerung der Haustechnik
- Ziel: erste Kostengegenüberstellung Generalsanierung oder Abbruch/Neubau
7.
Zeitplan
Die
Bewerbergespräche fanden statt am 01.08. für Architekten, am 20.08. für
Fachplaner Haustechnik und Elektro, am 12.09.2019 für Tragwerksplaner, so dass
am 01.10.2019 das Planungsteam komplett ist.
Am
13.09.2019 fand das Startgespräch des Planungsteams (ohne Tragwerksplaner) gemeinsam mit der Schulleitung statt.
Für
die nächste Sitzung des Schulausschusses am 05.11.2019 soll versucht werden,
erste Ergebnisse der Gegenüberstellung zu präsentieren.