Beschluss: Zur Kenntnis genommen

 

I. Grund und Anlass der Behandlung

 

Mit dem Beschluss vom 03.09.2019 hat der Kreistag das Klimaschutz- und Mobilitätsmanagement des Landkreises beauftragt, sich mit dem Projektantrag „InnoMobGaPa“ beim Bundesministerium für Bildung und Forschung zu bewerben. Das zweistufige Bewerbungsverfahren wurde erfolgreich durchlaufen und so erhielt der Landkreis am 23.12.2019 einen positiven Förderbescheid.

 

Das Projekt umfasst unter anderem eine 100% geförderte Stelle für ein Mobilitätsmanagement mit einer Laufzeit von 12 Monaten. Bereits zum 01.01.2020 konnten wir Frau Dr. Elisabeth Zeitler für die Stelle gewinnen, die seitdem das Projekt für den Landkreis betreut und umsetzt.

 

Frau Dr. Zeitler, Herr Diepold-Erl und Herr Albert vom Fraunhofer Institut werden nun einen kurzen Überblick über das Projekt, dessen Ziele und die nächsten Schritte präsentieren.

 

 

 

II. Sachstand

 

Im Rahmen des Förderaufrufs „MobilitätsWerkStadt2025“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hat der Landkreis die Projektskizze „Innovatives und nachhaltiges Mobilitätskonzept im Landkreis Garmisch-Partenkirchen für mehr Lebensqualität aller Bevölkerungsgruppen - ein Forschungsprojekt im Spannungsfeld von Tourismus und sozialer Teilhabe“ (InnoMobGaPa) erfolgreich eingereicht.

 

Das Projekt umfasst eine zu 100% geförderte Stelle (30 Wochenstunden) für das Mobilitätsmanagement und eine wissenschaftliche Begleitung durch das Fraunhofer Institut - Zweigstelle Markt Garmisch-Partenkirchen. Das Projekt mit einer Laufzeit von 12 Monaten startete am 01.01.2020. Zu diesem Zeitpunkt hat auch Frau Dr. Elisabeth Zeitler ihre Arbeit im Mobilitätsmanagement und der Umsetzung des Projekts begonnen.

 

Das Mobilitätsmanagement versteht sich als Schnittstelle aller Mobilitätsthemen über den ÖPNV hinaus.

 

 

Projektdaten:

 

  • Laufzeit: 01. Januar 2020– 31. Dezember 2020 (12 Monate)
  • Fördersumme:  ca. 94.774,94 €

davon:

Personalkosten: 51.774,94 €    (30 Wochenstunden)

sachliche Verwaltungsausgaben 7.000.00 €

Reisekosten 1.000,00 €

Begleitforschung 35.000,00 € (Fraunhofer-Institut - Mobilitäts- und Innovationssysteme)

 

 

Unterstützung durch:

 

  • Zugspitz Region GmbH,
  • Energie Südbayern,
  • Fraunhofer Institut,
  • Regionalverkehr Oberbayern GmbH,
  • Kompetenzzentrum Sport Gesundheit Technologie GmbH,
  • Europäische Metropolregion München e.V.

 

 

 

Für den Landkreis Garmisch-Partenkirchen wurden folgende Mobilitätsbedarfe
definiert:

 

  • Die Reduzierung des hohen PKW-Aufkommens insbesondere an Transitstrecken
  • Die Schaffung von bedarfsorientierten Angeboten für immobile Bevölkerungsgruppen
  • Die Integration des Tourismus durch öffentliche An- und Abreise sowie Angebote zur barrierefreien Mobilität in der gesamten Urlaubsregion
  • Die Integration innovativer Mobilitätslösungen in bestehende Angebote
  • Schaffung von Flexibilität und Mitbestimmung bei der Routen- bzw. Linienwahl sowie bei der Taktung
  • Die Durchlässigkeit für Verbundlösungen und einheitliches Ticketing

 

 

Für den Landkreis Garmisch-Partenkirchen wurden folgende Ziele des Projektes formuliert:

 

·         Mobilitätsangebote sollen für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich gemacht werden, dies gilt insbesondere für Senioren, Jugendliche und Asylbewerber im Landkreis

·         Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs im Landkreis, vor allem verursacht durch Transit- und Tourismusverkehr. 

·         Konzeption einer effizienten und ressourcenschonenden Flächennutzung auf Basis der bestehenden Infrastrukturen aufgrund des bestehenden Flächendrucks im Landkreis

·         Neue Verknüpfungen von Technologien mit spezifischen gesellschaftlichen und individuellen Anforderungen im Landkreis sollen geschaffen und erprobt werden, z.B. digitale Angebote im ländlich-alpinem Gebiet oder on-demand Services für Senioren.

·         Kommunikations- und Partizipationsformate zur Beteiligung und Aktivierung der verschiedenen Akteure vor Ort sollen entwickelt und durchgeführt werden, z.B. Kreativformate und Makeathons für bisher unzureichend berücksichtigte Nutzergruppen (z.B. Senioren etc.).

·         Die gewonnenen Erkenntnisse sollen schließlich in die Entwicklung von Mobilitätskonzepten und Mobilitätsdienstleistungen sowohl innerhalb der Landkreis-Kommunen wie auch in weiteren Transferkommunen überführt werden.

 

 

Aufgrund der spezifischen Situation im Landkreis soll als übergreifende Forschungsfrage des Projektes eine Vereinbarkeit der alltäglichen Mobilitätsanforderungen der Landkreisbevölkerung mit den wachsenden Herausforderungen durch Transit- und Tourismusverkehr untersucht werden. 

 

 

 

Das Mobilitätsmanagement bearbeitet derzeit:

 

  • Sichtung und Analyse der bereits bestehenden Untersuchungen und
    Studien
  • Enge Abstimmung bei der Erstellung des Nahverkehrsplans
  • Modellregion im Projekt „LandMobile – unterwegs in Ländlichen Räumen“  (green city experience, Landkreis Passau, Landkreis Fürth)
  • Kooperationspartner im Projekt „RadAktiv“ (LMU München)
  • Enge Abstimmung bei der „MVV-Erweiterungsstudie“
  • Kooperation mit der Zugspitz-Region GmbH „Stadtradeln 2020“
  • Kooperation mit der Zugspitz-Region GmbH „Wander-e-Auto“ (Streetscooter)
  • Landkreisweite CO2-Bilanz und Fortschreibung im Verkehrsbereich
  • Unterstützung und Beratung regionaler Initiativen im Bereich Mobilität, Radverkehr, car- und bike-sharing, Ladesäulen und Ladeinfrastruktur
  • Vorbereitung der „InnoMobGaPa“-Anschlussförderung