I.
Grund, Anlass
der Behandlung
In
der gemeinsamen Sitzung des Schulausschusses und des Kreisausschusses am
07.07.2020 wurde von Herrn Kreisrat Helfrich eine mündliche Anfrage gestellt,
die im Folgenden gemäß Protokoll sinngemäß wiedergegeben wird:
„Wenn
man derzeit zwei Schulen in der Planung hat und auch das Containergelände, für
das der Landkreis nun zuständig ist, sollte man nicht einfach mal erheben, wie
die Verkehrswege von den Schülern sind, die dort in die Schule gehen. Das heißt
wo fahre ich zur Schule, wo gehe ich zur Schule, welche Verkehrsmittel benutze
ich, wo fühle ich mich sicher, wo fühle ich mich unsicher. Das ist etwas, was
schon überfällig ist und was ich einfach mal anregen möchte und man dringend
angehen sollte.“
II.
Sachlage
Die
Verwaltung sieht ebenfalls Handlungsbedarf an einigen Brennpunkten und
interpretiert die Anfrage so, dass Untersuchungen zur Schulwegsicherheit
vorgenommen werden sollen. Wir würden folgende Vorgehensweise vorschlagen:
Der
Anstoß für eine derartige Untersuchung könnte im Rahmen des neu geschaffenen
Mobilitätsmanagements erfolgen. Zu klären sind jedoch folgende
Rahmenbedingungen:
1.
Untersuchungsgegenstand
Eine
solche Analyse könnte zunächst von den kreiseigenen Schulen ausgehen,
interessant wäre jedoch auch eine Gesamtbetrachtung der Schul- und Alltagswege
von Kindern und Jugendlichen im Landkreis.
Die
Kreiseigenen Liegenschaften Werdenfels-Gymnasium und die zukünftig in
Containern an der Bahnhofstraße ausgelagerte Zugspitz-Realschule, sowie das
Schulzentrum in Murnau mit der Realschule im Blauen Land und dem
Staffelsee-Gymnasium würden sich für so eine Analyse eignen.
Auch
die Übernahme von Kosten für die Untersuchung und eventuell externe Beteiligte
muss geklärt werden. Die Finanzierung durch Fördergelder ist zu prüfen.
2.
Untersuchungszeitraum
Die
Entwicklung einer solchen Erhebung mit Durchführung und Analyse sowie
Ergebnisauswertung und Maßnahmenvorschlägen nimmt viel Zeit in Anspruch und
könnte sich über das Jahr 2021 erstrecken.
3.
Federführung und
Beteiligte
Federführung
für eine solche Untersuchung kann der Landkreis übernehmen. Dies könnte im
Rahmen des Mobilitätsmanagement als Projekt angesiedelt sein. Dabei könnten wir
in Zusammenarbeit mit Akteuren aus den jeweiligen Gemeinden und der Schulen das
Projekt planen, sowie die Vermittlung der Ergebnisse nach innen und außen
übernehmen.
Sinnvoll
wäre auch die Einbindung von Einrichtungen der Jugendhilfe auf Gemeinde und
Kreisebene, so wie die Verkehrspolizei.
4.
Untersuchungsmethoden
Um Verkehrswege von Schülern zu untersuchen, können
verschiedene Daten erhoben und vorhandene Daten genutzt werden. Es würden sich
partizipative Formate (z.B. Workshops) mit Kindern, Jugendlichen, aber auch
ihrer Eltern und Lehrern anbieten. Die Arbeit mit Kartenmaterial, analog oder
digital, bietet sich an um konkrete Alltagswege zu visualisieren. Auch
Begehungen und Beobachtungen im Verkehrsraum zu Stoßzeiten wären möglich. Sinnvoll wäre
die Zusammenarbeit mit einem externen Anbieter, der Workshops und Befragungen
durchführen könnte. Der Landkreis hat die Möglichkeit sich extern die Leistung
einer aktiven Erhebung zu einzuholen.
Um
die Erkenntnisse aus dem methodisch partizipativen Teil der Analyse auch
statistisch sichtbar zu machen, sollten Daten zur Verkehrsmittelwahl (Modal
Split) erhoben werden, ebenso wie zurückgelegte Wegelängen und Daten zur
Schülerbeförderung sollten in die Analyse eingehen.
5.
Umgang mit
Ergebnissen
Die
Ergebnisse einer solchen Analyse bieten die Grundlage für eine Einschätzung der
gegenwärtigen Situation und über mögliche Anhaltspunkte für notwendige
Maßnahmen. Wichtig wäre zu überlegen, was mit den Ergebnissen einer solchen
Analyse geschehen soll. Ergebnisse können Empfehlungen für Gemeinden, dem
Straßenbauamt, der Verkehrsträger und auch der Schulen sein und damit verschiedene
Zuständigkeiten bei der Umsetzung berühren.