Grund
(Anlass) der Behandlung:
Missbrauch / sexualisierte Gewalt ist ein klassisches
„Tabuthema“. Zudem führt fehlendes Spezialwissen auch unter Fachleuten oft zu
erheblichen Unsicherheiten im Umgang mit entsprechenden Fällen.
Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen bearbeitet diese
Thematik auf verschiedenen Ebenen mit Hilfe unterschiedlicher Formate und
Maßnahmen: Erstberatung bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch, Hilfsangebote
bei tatsächlichen Fällen sowie Prävention.
Der Leiter des Amtes für Kinder, Jugend und Familie wird den
Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses nun die verschiedenen Maßnahmen und
deren fachliche Hintergründe genauer erläutern.
Sachverhalt:
- Erstberatung bei Verdacht auf
sexuellem Missbrauch
Die Erstberatung bei Verdacht erfolgt
im Landkreis über ein interdisziplinäres Fachteam (F.E.L.S). Man kann sich
telefonisch oder per Mail an F.E.L.S (neutrale Telefonnummer, nicht Jugendamt!)
wenden. Bei einer Anfrage nimmt das Team innerhalb von 3 Werktagen Kontakt auf
und berät bei den notwendigen nächsten Schritten.
- Hilfsangebot bei tatsächlichen
Fällen
Grundsätzlich existiert dafür die
„normale“ Palette der ambulanten Hilfsangebote des Jugendamtes, z.B.
Erziehungsbeistandschaft oder Sozialpädagogische Familienhilfe. Seit 2023 wird
aber auch die Begleitung über das „Netz gegen sexuelle Gewalt Weilheim und
Oberland“ finanziert, die mit fachlichem Spezialwissen Betroffenen mittel- und
langfristige Wege zur Bewältigung des Erlebten aufzeigen können.
- Prävention
Seit diesem Jahr wird Prävention im
Landkreis über spielebasiertes Lernen ermöglicht. „Schau´ hin und sag was“ wird
aktuell Schulen, Gemeinden und Vereinen zur Verfügung gestellt, die fachliche
Betreuung erfolgt über ein „train the trainee“-System. Dieser Ansatz ist innovativ
und eröffnet die Chance, sich einem sensiblen und intimen „Tabuthema“ mit mehr
Leichtigkeit zu näheren.