Sitzung: 07.11.2018 Schulausschuss
Beschluss: Zur Kenntnis genommen
I.
Grund
und Anlass der Behandlung
Seit
mehr als 500 Jahren wird in Oberammergau geschnitzt. Schon damals waren
Oberammergauer Schnitzereien in weitem Umkreis bekannt.
Die
„Schnitzschule Oberammergau“ wurde gegen Ende des 19.Jahrhunderts gegründet,
damals als Zeichenschule für die Oberammergauer Schnitzer. Auch die
Gesetzmäßigkeiten der Ornamentik konnten erlernt werden. Dadurch führte die
Schule die traditionelle Schnitzerei auf neue Wege.
Um
die Jahrhundertwende wurde ein neues, für die damalige Zeit modernes
Schulgebäude errichtet, das noch heute die Bildhauerschule beherbergt. Im Jahre
1911 wurde es eingeweiht und die ersten Schüler und Lehrer konnten mit dem
Lehrbetrieb beginnen. Dieses Jugendstilgebäude wurde speziell mit Blick auf
künstlerische Bedürfnisse konzipiert und
ist heute denkmalgeschützt. Es bietet mit seinen hohen Räumen und großen
Fenstern noch immer eine unverwechselbare Atmosphäre. Selbstverständlich wurden
zwischenzeitlich die Innenräume umgebaut und bezüglich Ausstattung und
Einrichtung den Erfordernissen der Gegenwart angepasst.
Herr Kreisbaumeister
Zenger wird Ihnen einen Überblick über die in den letzten Jahren durchgeführten
Maßnahmen geben.
II. Sachverhalt
Erweiterung
durch den Pavillon
Die Schule wurde im
Jahr 2011 durch den sog. Pavillon im Osten erweitert. Er hat einen direkten
Zugang zum Altbau. Er schafft für die Schule die Möglichkeit, Schülerarbeiten
zeitgemäß zu präsentieren.
Er ist nicht dem denkmalgeschützten Altbau nachempfunden,
sondern ist ein modernes
Gebäude
aus
Holzkonstruktion, in Anlehnung an den wichtigsten Werkstoff Holz, der in der
Schnitzschule bearbeitet wird. Zwei Seiten sind durchgehend
mit Glas versehen und laden zur Besichtigung ein. 2014 hat der Pavillon den
1.Preis für die beste Gestaltung von Holz-Bauwerken in Bayern erhalten.
Allgemeine
Instandhaltungsmaßnahmen
Doch auch der
denkmalgeschützte Altbau darf nicht vernachlässigt werden. So hat der Landkreis
in den letzten 3 Jahren Bauunterhaltsmaßnahmen für insgesamt fast 100.000 €
durchgeführt.
So wurden im Jahr 2016
die Trinkwasserleitungen im Untergeschoss saniert, die Außenbeleuchtung
erneuert und die Türen im Erdgeschoss gestrichen. Auch der Zaun auf der
Westseite musste erneuert werden.
Im Jahr 2017 folgte die
Herstellung eines Schweißplatzes für Unterrichtszwecke, und für die
Brandmeldeanlage mussten die Rauchmelder ausgetauscht werden.
Größere
Investitionen in diesem Jahr waren der Austausch
der Werkstatttüre als energetische Verbesserung, der Einbau einer Absauganlage im
Schweißraum, Malerarbeiten in drei Klassenzimmern und die notwendige Reparatur von drei
Steigsträngen aufgrund des Wasserschadens. Durch den Wasserschaden 2017 wurden
auch die Wände in mehreren Klassenzimmern und im Flur des Treppenhauses
beschädigt. Nach dem Austausch der Wasserleitungen mussten die Wände neu
verputzt und gestrichen werden. Im gleichen Zug wurden auch die Flure und das
Treppenhaus mit einem Renovierungsanstrich versehen. Der letzte Anstrich lag
ca. 25 Jahre zurück.
Verbesserung
der Eingangssituation und der Präsentationsmöglichkeiten für Schülerarbeiten
Zur Steigerung der
Attraktivität der Schnitzschule waren auch die Eingangssituation und die
Präsentationsmöglichkeiten für Schülerarbeiten zu verbessern.
Die Eingangssituation im
denkmalgeschützten Schulgebäude war bisher wenig zufriedenstellend. Vor allem
die Beleuchtung war unzureichend. Die vielen interessierten Besucher wurden von
einem dunklen Foyer mit einem kaum belichteten Treppenraum empfangen.
Da die Schule
ganzjährig einem interessierten Publikum offen steht, werden dauerhaft
wechselnde Schülerarbeiten präsentiert. Einmal im Jahr tritt die Schule zur
Jahresausstellung mit den Werken der Abschlussklassen besonders in den Blick
der Öffentlichkeit.
Auch die ausgestellten
Schülerarbeiten waren nur unzureichend
beleuchtet und konnten nicht angemessen
präsentiert werden. Ebensowenig kamen das geschnitzte Treppengeländer oder die
bemalte Kassettendecke zur Geltung.
Als erste Schritte
wurden die Beleuchtung in drei Fluren und im Foyer/Treppenhaus erneuert, anschließend
Malerarbeiten durchgeführt und eine abgehängte Decke eingebaut. Für diese
Arbeiten wurden insgesamt fast 50.000 € investiert.
Für den Eingangsbereich
und das Treppenhaus erstellte ein Fachplaner ein Beleuchtungskonzept, welches
auf einem sehr unauffälligen Leuchtensystem, bestehend aus Spots auf einer
Lichtschiene, beruht. Die Spots können individuell gerichtet werden und so den
Raum insgesamt ausleuchten, aber auch die Präsentationsgegenstände oder Bilder
gezielt beleuchten. Durch den Einbau des Leuchtensystems im Treppenraum kommt
nun auch erstmalig die reich bemalte Kassettendecke zur Geltung.
Die Flure wurden mit
Einbauleuchten neu bestückt, welche gezielt die Wände anstrahlen. Hierfür wurde
in 3 Fluren eine abgehängte Decke eingebaut.
In einem zweiten
Schritt, der für 2019 geplant ist, sollen Präsentationsvitrinen angeschafft
werden.
Die Schülerarbeiten
wurden bisher in einer Wandvitrine und auf Pinnwänden präsentiert. Da es sich
bei dem Treppenhaus um einen Fluchtweg handelt, dürfen sich hier keine leicht
entflammbaren Gegenstände befinden. Daher hat das Planungsbüro ein
Vitrinenkonzept, bestehend aus nicht brennbaren Wandvitrinen und individuell
platzierbaren Standvitrinen, erarbeitet.
In den Vitrinen können
verschiedene Arten von Schülerarbeiten präsentiert werden, welche zudem durch
die gerichtete Beleuchtung besser in Szene gesetzt werden. Für die Vitrinen
sind insgesamt 80.000 € veranschlagt.
Wegen der laufenden
Reparatur-, Instandhaltungs- und Verbesserungsmaßnahmen ist eine weitergehende
Sanierung des Altbaus derzeit nicht erforderlich.