Sitzung: 13.02.2020 Umwelt- und Landwirtschaftsausschuss
Beschluss: Zur Kenntnis genommen
I. Grund und Anlass der Behandlung
Mit dem Beschluss vom
03.09.2019 hat der Kreistag das Klimaschutz- und Mobilitätsmanagement des
Landkreises beauftragt, sich mit dem Projektantrag „InnoMobGaPa“ beim
Bundesministerium für Bildung und Forschung zu bewerben. Das zweistufige
Bewerbungsverfahren wurde erfolgreich durchlaufen und so erhielt der Landkreis
am 23.12.2019 einen positiven Förderbescheid.
Das Projekt umfasst unter
anderem eine 100% geförderte Stelle für ein Mobilitätsmanagement mit einer
Laufzeit von 12 Monaten. Bereits zum 01.01.2020 konnten wir Frau Dr. Elisabeth Zeitler für die Stelle
gewinnen, die seitdem das Projekt für den Landkreis betreut und umsetzt.
Frau Dr. Zeitler, Herr
Diepold-Erl und Herr Albert vom Fraunhofer Institut werden nun einen kurzen
Überblick über das Projekt, dessen Ziele und die nächsten Schritte
präsentieren.
II. Sachstand
Im Rahmen des Förderaufrufs
„MobilitätsWerkStadt2025“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hat
der Landkreis die Projektskizze „Innovatives
und nachhaltiges Mobilitätskonzept
im Landkreis Garmisch-Partenkirchen für mehr
Lebensqualität aller Bevölkerungsgruppen - ein Forschungsprojekt im
Spannungsfeld von Tourismus und sozialer Teilhabe“ (InnoMobGaPa) erfolgreich eingereicht.
Das Projekt umfasst eine zu
100% geförderte Stelle (30 Wochenstunden) für das Mobilitätsmanagement und eine
wissenschaftliche Begleitung durch das Fraunhofer Institut - Zweigstelle Markt
Garmisch-Partenkirchen. Das Projekt mit einer Laufzeit von 12 Monaten startete
am 01.01.2020. Zu diesem Zeitpunkt hat auch Frau Dr. Elisabeth Zeitler ihre
Arbeit im Mobilitätsmanagement und der Umsetzung des Projekts begonnen.
Das Mobilitätsmanagement
versteht sich als Schnittstelle aller Mobilitätsthemen über den ÖPNV hinaus.
Projektdaten:
- Laufzeit: 01. Januar 2020– 31. Dezember 2020 (12
Monate)
- Fördersumme:
ca. 94.774,94 €
davon:
Personalkosten: 51.774,94
€ (30 Wochenstunden)
sachliche
Verwaltungsausgaben 7.000.00 €
Reisekosten 1.000,00 €
Begleitforschung 35.000,00
€ (Fraunhofer-Institut - Mobilitäts- und Innovationssysteme)
Unterstützung durch:
- Zugspitz Region GmbH,
- Energie Südbayern,
- Fraunhofer Institut,
- Regionalverkehr Oberbayern GmbH,
- Kompetenzzentrum Sport Gesundheit Technologie
GmbH,
- Europäische Metropolregion München e.V.
Für den Landkreis
Garmisch-Partenkirchen wurden folgende Mobilitätsbedarfe
definiert:
- Die Reduzierung
des hohen PKW-Aufkommens insbesondere an Transitstrecken
- Die Schaffung von
bedarfsorientierten Angeboten für immobile Bevölkerungsgruppen
- Die Integration
des Tourismus
durch öffentliche An- und Abreise sowie Angebote zur barrierefreien
Mobilität in der gesamten Urlaubsregion
- Die Integration
innovativer Mobilitätslösungen in bestehende Angebote
- Schaffung von
Flexibilität und Mitbestimmung bei der Routen- bzw. Linienwahl sowie bei der Taktung
- Die
Durchlässigkeit für Verbundlösungen und einheitliches Ticketing
Für den Landkreis
Garmisch-Partenkirchen wurden folgende Ziele des Projektes formuliert:
·
Mobilitätsangebote
sollen für alle Bevölkerungsgruppen
zugänglich gemacht werden, dies gilt insbesondere für Senioren, Jugendliche
und Asylbewerber im Landkreis
·
Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs im Landkreis, vor allem verursacht durch Transit- und
Tourismusverkehr.
·
Konzeption einer effizienten und ressourcenschonenden
Flächennutzung auf Basis der bestehenden Infrastrukturen aufgrund des
bestehenden Flächendrucks im Landkreis
·
Neue Verknüpfungen von Technologien mit spezifischen gesellschaftlichen und individuellen
Anforderungen im Landkreis sollen geschaffen und erprobt werden, z.B. digitale
Angebote im ländlich-alpinem Gebiet oder on-demand Services für Senioren.
·
Kommunikations- und Partizipationsformate zur Beteiligung und Aktivierung der verschiedenen
Akteure vor Ort sollen entwickelt und durchgeführt werden, z.B. Kreativformate
und Makeathons für bisher unzureichend berücksichtigte Nutzergruppen (z.B.
Senioren etc.).
·
Die gewonnenen
Erkenntnisse sollen schließlich in die Entwicklung
von Mobilitätskonzepten und Mobilitätsdienstleistungen sowohl innerhalb der
Landkreis-Kommunen wie auch in weiteren Transferkommunen überführt werden.
Aufgrund der spezifischen
Situation im Landkreis soll als übergreifende Forschungsfrage des Projektes
eine Vereinbarkeit der alltäglichen Mobilitätsanforderungen der
Landkreisbevölkerung mit den wachsenden Herausforderungen durch Transit- und
Tourismusverkehr untersucht werden.
Das Mobilitätsmanagement
bearbeitet derzeit:
- Sichtung und
Analyse der
bereits bestehenden Untersuchungen
und
Studien - Enge Abstimmung bei der Erstellung des Nahverkehrsplans
- Modellregion im Projekt „LandMobile – unterwegs in Ländlichen Räumen“ (green city experience, Landkreis
Passau, Landkreis Fürth)
- Kooperationspartner im Projekt „RadAktiv“ (LMU München)
- Enge Abstimmung bei der „MVV-Erweiterungsstudie“
- Kooperation mit der Zugspitz-Region GmbH „Stadtradeln 2020“
- Kooperation mit der Zugspitz-Region GmbH „Wander-e-Auto“ (Streetscooter)
- Landkreisweite CO2-Bilanz und Fortschreibung im Verkehrsbereich
- Unterstützung und
Beratung
regionaler Initiativen im Bereich Mobilität, Radverkehr, car- und bike-sharing,
Ladesäulen und Ladeinfrastruktur
- Vorbereitung der „InnoMobGaPa“-Anschlussförderung