Sachverhalt:
I. Grund und Anlass der Behandlung
Das
Berufliche Schulzentrum in Garmisch-Partenkirchen vereint die staatliche
Berufsschule, die staatliche Wirtschaftsschule und die Berufsfachschule für
kaufmännische Assistenten des Landkreises Garmisch-Partenkirchen. Die Schule
wurde an diesem Standort 1972 eröffnet und 1989 umfangreich erweitert.
Wie
Sie alle wissen, wird derzeit das Gebäude den heutigen Erfordernissen angepasst
und zugunsten zusätzlicher Unterrichtsräume an der nördlichen Ecke aufgestockt.
Neben weiteren Maßnahmen soll im Erdgeschoss auch eine Mensa entstehen.
Mittlerweile
ist die Fassade und der Innenausbau weit fortgeschritten und man sieht schon
erste Eindrücke des fertigen Gebäudes. Der zeitliche Bauablauf ist nun so
konkret, dass voraussichtlich in den Osterferien, spätestens in den
Pfingstferien eingezogen werden kann.
Wir
nehmen dies zum Anlass, Ihnen den aktuellen Stand der Baumaßnahme, den
Kostenstand sowie den weiteren Bauablauf zu erläutern.
II. Sach- und Rechtslage
1. Historie
Im
Jahr 2015 hat der Schulausschuss die Verwaltung beauftragt, die Planungs- und
Bauleistungen zu vergeben. Ein Jahr später am 03. Februar 2016, hat der
Ausschuss die Auslobung des Architektenwettbewerbs beschlossen, dessen
Ergebnisse am 07.07.2016 im Kreisausschuss vorgestellt wurden. Die Baumaßnahme
Berufsschulzentrum haben wir immer wieder im Schulausschuss, im Umwelt- und
Landwirtschaftsausschuss und im Kreistag vorgestellt.
Ab
Herbst 2016 wurde mit der Planung begonnen, 2017 war ein Jahr intensiver
Gespräche mit Architekten und Schulleitung um die Nutzungsanforderungen mit dem
baulichen Bestand in Einklang zu bringen.
Baubeginn
für die Auslagerung der Schulklassen in Container war im Mai 2018, der Einzug
fand zu Schuljahresbeginn im September 2018 statt. Sogleich wurde im Altbau mit
den Rückbauarbeiten und Abbruchmaßnahmen wurde begonnen, im Frühjahr 2019 war
die Entkernung abgeschlossen. Im Sommer 2019 erfolgte die Aufstockung des 2.
OG, die Dachabdichtungsarbeiten und der Innenausbau begannen.
2. Bestandsbau und Anforderungen an die Planung
Planung
In
enger Abstimmung mit der Schule sind alle Grundrisse und die Raumaufteilung den
heutigen Erfordernissen angepasst worden. Die Mensa wird im Bereich der Aula
eingebaut und flexibel bestuhlt. Von der Mensa aus können die Schüler auch im
Freien am Flussufer der Partnach Pause machen.
Das
Gebäude wurde vollständig entkernt. Die Umkleiden, die Sanitärbereiche sowie
die Installationsbereiche und auch die Fachklassenbereiche werden an moderne
Bedürfnisse angepasst.
Im
ersten Obergeschoss wird die Gastronomieküche umstrukturiert und an heutige,
größere Sicherheitsabstände angepasst. Dort gibt es auch weiterhin einen
Servier- und Restaurantbereich.
Im
zweiten Obergeschoss erfolgt an der Nord-Ecke die Aufstockung. Hier entstehen zur
Linderung der Raumnot drei neue große Klassenräume sowie ein Fachklassenraum
für Bäckereifachverkäuferinnen. Auch hier muss die Gastronomieküche umgebaut
werden und erhält einen Restaurant- und Servierbereich.
Barrierefreiheit
Durch
den Einbau eines Aufzugs in das offene Treppenauge ist nun jedes Geschoss
barrierefrei erreichbar. Die unterste Ebene der Mensa ist ebenfalls
rollstuhlgerecht über einen Treppenlift erreichbar. Um die Barrierefreiheit
auch in den Klassenräumen zu gewährleisten, waren sehr umfangreiche Umbauten wie
z.B. Verbreiterung der Eingangstüren zu den Klassenräumen notwendig.
Brandschutz
Aus
brandschutztechnischer Sicht müssen die baulichen Rettungswege angepasst
werden. Die nordwestliche Fluchttreppe war zu schmal und musste durch eine neue,
breitere Treppe ersetzt werden. Alle Deckenbereiche wurden aufwändig mit
Brandschutzplatten ertüchtigt.
Baukonstruktion
Alle
Grundleitungen wurden ausgetauscht. Bereich der Aufstockung hat sich
her-ausgestellt, dass trotz der Leichtbauweise die Punktfundamente im
Uferbereich der Partnach nicht sicher tragfähig sind. Dieser nicht
unterkellerte Bereich musste aus statischen Gründen aufwändig nachgebessert
werden.
3. Klimaschutzmaßnahmen
Im
Hinblick auf den Klimaschutz und den Energieverbrauch wird das Gebäude auf den
Stand der Energie-Einsparungsverordnung (EnEV) aus dem Jahr 2016 gebracht. Die
gesamte Gebäudehülle, auch die Kellerdecke und die oberste Geschossdecke wurden
gedämmt. Die gesamte Beleuchtung wird durch LED in Kombination mit
Bewegungsmeldern ersetzt. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach kann die
Spitzenlast am Vormittag abdecken, der verbleibende Überschuss kann in das Netz
eingespeist werden. Alle Maßnahmen sollen die Energiebilanz spürbar verbessern
und zum Klimaschutz beitragen. Das gesamte Gebäude ist darüber hinaus seit dem
Frühsommer 2017 an das Fernwärmenetz angeschlossen.
Im
Hinblick auf die Lüftung haben wir entschieden, auf jegliche technische Hilfsmittel
zu verzichten. In Abstimmung mit der Berufsschule soll vielmehr eine normale
Fensterlüftung eingebaut werden, die während der Unterrichtszeiten ein diszipliniertes
und regelmäßiges Lüften erfordert. Dies spart später vor allem Wartungs- und
Reparaturarbeiten. Lediglich in den Gastronomiebereichen, also in den
Lehrküchen ist eine Lüftungsanlage absolut notwendig.
4. weiterer Bauablauf
Die
Arbeiten an der Fassade und an den Fenstern des Gebäudes sollen noch vor der
Winterpause abgeschlossen sein. Über den Winter 2020/21 soll der Innenausbau
weiter vorankommen. Die raumabschließenden Decken und Innenwände sind alle
eingebaut, die Klassenräume sind schon erkennbar. Derzeit laufen die
Malerarbeiten, Bodenbelagsarbeiten, Fliesenarbeiten für die Lehrküchen,
Fertigstellung der Sanitärkerne sowie Elektroarbeiten. Nach Möglichkeit sollen
auch die Außenanlagen, zumindest die Grabungsarbeiten soweit fertig gestellt
sein, dass im Frühjahr die Anpflanzungen erfolgen können.
5. Kosten
Nach
der Kostenberechnung vom Dezember 2017 ist mit Gesamtkosten von knapp 28 Mio. €
(einschließlich Container) zu rechnen.
Momentan
sind etwa 80 % der Gewerke ausgeschrieben und somit genau kalkulierbar. Nach
aktueller Kostenverfolgung kann der Kostenrahmen bisher eingehalten werden.
Dazu
kommen noch die Kosten für lose Ausstattung, die nicht in den Baukosten
enthalten sind und über die wir heute noch keine Aussagen treffen können. Es
muss jedoch mit weiteren etwa 700.000 € gerechnet werden.