Beschluss: Zur Kenntnis genommen

I.    Grund (Anlass) der Behandlung

 

Seit mehr als 500 Jahren wird in Oberammergau geschnitzt. Schon damals waren Oberammergauer Schnitzereien im weiten Umkreis bekannt. Die „Schnitzschule Oberammergau“ wurde gegen Ende des 19.Jahrhunderts gegründet, damals als Zeichenschule für die Oberammergauer Schnitzer.

 

Um die Jahrhundertwende wurde ein neues, für die damalige Zeit modernes Schulgebäude errichtet, das noch heute die Bildhauerschule beherbergt. Im Jahre 1911 wurde es eingeweiht und die ersten Schüler und Lehrer konnten mit dem Lehrbetrieb beginnen. Dieses Jugendstilgebäude wurde speziell mit Blick auf künstlerische Bedürfnisse konzipiert und ist heute denkmalgeschützt. Es bietet mit seinen hohen Räumen und großen Fenstern noch immer eine unverwechselbare Atmosphäre. Selbstverständlich wurden zwischenzeitlich die Innenräume umgebaut und bezüglich Ausstattung und Einrichtung den Erfordernissen der Gegenwart angepasst.

 

Mittlerweile ist aber auch außen eine Überholung der Dachdeckung und des Fassadenanstrichs fällig.

 

Herr Kreisbaumeister Zenger wird Ihnen einen Überblick über die in den letzten beiden Jahren durchgeführten Maßnahmen geben.

 

 

 

 

 

II. Sachverhalt

 

1.  Laufende Instandhaltungsmaßnahmen

 

Neben verschiedener Maßnahmen der vergangenen Jahre wie z.B. die Erweiterung durch den Pavillon, der 2014 den 1.Preis für die beste Gestaltung von Holz-Bauwerken in Bayern erhalten hat, wurden in den letzten Jahren verstärkt Instandhaltungsarbeiten im Bereich des Altbaus durchgeführt.

 

So wurde für die Präsentation von Schülerarbeiten die Beleuchtungssituation in den Fluren und im Eingangsbereich im Erdgeschoss verbessert, sowie in der Treppenhalle im 1.Obergeschoss eine abgehängte Decke und eine neue Beleuchtung eingebaut und Ausstellungsvitrinen angeschafft.

 

Auch im Ausstellungsraum im 2. Obergeschoss wurde eine Akustikdecke mit neuer Beleuchtung eingebaut. In den bisher nicht ausgebauten Dachspeicher wurde ein Computerraum eingerichtet.

 

Von der Reparatur der wiederholt auftretenden Wasserrohrbrüche wurde bereits berichtet.

 

Der Landkreis hat in den letzten beiden Jahren Bauunterhaltsmaßnahmen für insgesamt etwa 400.000 € durchgeführt.

 

 

2.  Dach- und Fassadensanierung

 

Die geplante Dach- und Fassadensanierung wurde in der Sitzung des Schulausschusses vom 03.12.2020 angekündigt.

 

Wegen anderen dringlichen Baumaßnahmen und fehlender Kapazitäten der Firmen wurde die Sanierung des Daches auf 2022 verschoben. Mittlerweile sind die Arbeiten am Dach des Hauptgebäudes weitestgehend fertiggestellt. Die Dächer der beiden Anbauten (Holzlager und Hausmeisterwohnung) sollen ab Frühjahr 2023 saniert werden.

 

Im Zuge der vorbereitenden Recherchen wurde festgestellt, dass das Gebäude zur Bauzeit 1905 mit einem Ziegeldach aus Biberschwanzziegeln gedeckt wurde. Erst zu Beginn der 60er Jahre wurde das Ziegeldach abgetragen und durch ein Blechdach aus grün angestrichenem Zinkblech ersetzt.

 

Der Schutzanstrich des Daches wurde immer wieder erneuert, doch seit einigen Jahren blättert die Farbe erneut ab und es kommt zu Rostschäden. Diese beeinträchtigen auf Dauer die Dichtigkeit des Daches. Um Schäden am Gebäude zu vermeiden sollte ursprünglich der Anstrich wiederum erneuert werden.

 

Nach Begutachtung des Anstrichs wurde jedoch festgestellt, dass die Kosten für die Anstrichsanierung (Abbeizen, Teilaustausch der angerosteten Bleche, Rostbehandlung und Neuanstrich) höher sind als die einer neuen Blecheindeckung. Die Kosten für eine neue Blecheindeckung liegen wiederum im selben Rahmen wie die Kosten für eine Neueindeckung mit Biberschwanzziegeln.

 

Nach Abwägung der wirtschaftlichen Kriterien und Rücksprache mit dem Landesamt für Denkmalschutz hat man sich für die Wiederherstellung der ursprünglichen Gebäudeansicht und die Ausführung eines Ziegeldaches entschieden.

 

Für die Dachsanierung sind 550.000 € veranschlagt. Bisher wurden ca. 300.000 € ausgegeben. Für 2023 ist ein Ansatz von 250.000 € geplant.

 

Da für die Dachsanierung die Stellung eines Gerüstes notwendig ist wurden die wichtigsten schadhaften Stellen an der Fassade ausgebessert und die Sanierung der Putzfassaden der Gauben, inkl. Neuanstrich der Fenster durchgeführt.

 

Dabei erfolgte auch die nähere Begutachtung der denkmalgeschützten Fenster an den Hauptfassaden. Um dauerhafte Schäden zu vermeiden sollten diese in den nächsten Jahren einen neuen Anstrich erhalten. Aus Gründen der Sparsamkeit kann diese Maßnahme jedoch mittelfristig aufgeschoben werden.

 

Folgende elektrotechnische Arbeiten sind für 2023 geplant.

Um die bestehenden Brandschutzauflagen zu erfüllen, muss die BMA erweitert werden. Außerdem soll ein flächendeckendes W-LAN Netz aufgebaut und alle Zimmer mit Datenanschlüssen versehen werden.

 

Durch das Verbot der Produktion von Leuchtstofflampen der Typen T5 und T8 ab Sommer 2023 muss die gesamte Beleuchtung im Haus erneuert werden. Es bietet sich daher an, im Zuge der Erweiterung der BMA die alten Lampen durch eine energiesparende LED-Beleuchtung zu ersetzen. Für den Austausch der Beleuchtung kann eine Förderung beantragt werden. Für 2023 ist hierfür ein Ansatz von 170.000 € geplant.

 

Wegen der ständig laufenden Reparatur-, Instandhaltungs- und Verbesserungsmaß-

nahmen ist eine weitergehende Generalsanierung des Altbaus derzeit nicht erforderlich.