I. Grund (Anlass) der
Behandlung
In der letzten Sitzung des Schulausschusses am 15.11.2022 und
im Kreistag am 17.05.2023 wurde der Stand der Planungen vorgestellt.
Nach der Unterbrechung der Baumaßnahme für den G7-Gipfel
haben seit August 2022 die Abbrucharbeiten für die nicht statischen Bauteile
begonnen. Mittlerweile sind auch die weiteren Abbruch- und Baumaßnahmen
fortgeschritten. Die Genehmigung für die Gesamtmaßnahme wurde im Februar 2023
erteilt. Für die bauteilbezogene Kostenberechnung liegt eine Aktualisierung vor.
Der Kreisbaumeister wird zusammen mit dem Projektleiter den
Stand der Planungen erläutern.
II. Sachverhalt:
1. Rückblick
In der Kreistagssitzung am 25.07.2019 wurde die
Verwaltung zur Vergabe der Planungsleistungen der Leistungsphasen 1 bis 3 zur
Generalsanierung bzw. zum Neubau der Zugspitz-Realschule Garmisch-Partenkirchen
ermächtigt. Nach mehreren Sitzungen des Kreistags im Frühjahr und im Sommer
2020 wurde eine „Hybridlösung mit einem Teilabbruch und Teilneubau unter
Erhaltung und Sanierung der nördlichen und südlichen Gebäudeflügel
(Klassentrakte) beschlossen.
Dieser zunächst nur für Planungsleistungen geltende
Beschluss wurde in der Sitzung des Kreistags vom 28.07.2021 auf Bauleistungen
erweitert, so dass im Herbst 2022 nach dem G7-Gipfel mit vorbereitenden
Arbeiten und den Rückbaumaßnahmen für nicht statische Bauteile begonnen werden
konnte.
Die schulaufsichtliche Genehmigung des Raumprogramms
erfolgte am 05.01.2022. Die bauaufsichtliche Genehmigung folgte dann am
09.02.2023.
Da sich wegen des G7-Gipfels die Baumaßnahme um fast
ein Jahr verzögerte wurden Verhandlungen über Vertragsverlängerung zur Nutzung
des Grundstücks und zur Nutzung der Container aufgenommen. Die Verträge konnten
mit einer Laufzeit bis max. Ende 2026 mit einem Nachtrag am 13.01.2023
verlängert werden.
2. Planung,
Technik, Gestaltung
Sämtliche Nutzungen im zukünftigen Gebäude wurden neu
organisiert und an die Anforderungen einer zeitgemäßen Beschulung angepasst.
Dass das Gebäude auch energetisch auf den neuesten Stand gebracht wird, ist vor
dem Hintergrund der Bemühungen um eine Klimaneutralität des Landkreises
Garmisch-Partenkirchen bis 2030 selbstverständlich. Die Dachflächen sollen in
wirtschaftlicher uns sinnvoller Weise mit Photovoltaikanlagen ausgestattet
werden.
Sämtliche Klassenräume und die Verwaltung werden mit
dezentralen Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung ausgestattet.
Die Fassade wird mit Holzkassetten verkleidet, die in
unterschiedlichen Farbtönen einer umweltverträglichen vorvergrauenden Farbe
gestrichen sind. Die endgültige Innenraumgestaltung mit natürlichen
Holzoberflächen und leicht unterschiedlicher Farbigkeit wird noch abschließend
mit der Schulleitung abgestimmt.
3. Kosten
Die bisherigen Ausschreibungsergebnisse für Abbruch
und Baumeister als großer Anteil lagen noch im Rahmen der Kostenberechnung. Im
Vergleich zur letzten Kostenberechnung liegen jetzt weitere neue Erkenntnisse
vor. Die Ausschreibung für den Holzbau, der zunächst mit 1,6 Mio € veranschlagt
war, hat als Ergebnis eine Auftragssumme von 4 Mio € ergeben. Nachdem 3 Firmen
abgegeben haben, waren entsprechende Vergleichsangebote vorhanden. Eine
Neuausschreibung hätte kein besseres Ergebnis eingebracht, im Gegenteil wären weitere
Bauverzögerungen und Kostensteigerungen zu erwarten.
Nach dieser Ausschreibung und durch Unvorhergesehenes
im Rohbau liegt der Zwischenstand der Baukosten bei derzeit 31,2 Mio €. Wie
sich die Baupreise in den nächsten Jahren während der Bauzeit entwickeln, ist
nicht vorherzusagen, es muss aber bis Fertigstellung mit einer Bausumme von ca.
35 Mio. € gerechnet werden.
Wie schon bekannt gegeben, wird die Baumaßnahme über
das Finanzausgleichsgesetz (FAG) gefördert. Als Ausgleich für Mehraufwand und
bauliche Verzögerungen durch den G7-Gipfel wurde die Förderzusage auf 60,01%
Förderquote erhöht, was einer Zuweisung von 11.960.000 € entspricht. Hinzu
kommen ca. 4,7 Mio. € KFW-Förderung, womit der Landkreis in Summe etwa 16,65
Mio. € Förderung für diese Maßnahme erwarten kann.
4. Bauablauf
und Zeitplan
Bedingt durch den G7-Gipfel hat sich der aktuelle
Bauzeitenplan gegenüber den ursprünglichen Planungen um ca. 9 Monate nach
hinten verschoben.
Bis Ende letzten Jahres 2022 wurde der nicht-statische
Rückbau abgeschlossen. Ab Februar 2023 bis über den Sommer 2023 hinweg erfolgte
dann der Abbruch des mittleren Bauteils.
Da offenbar das Bestandsgebäude 1980 teilweise nicht
nach den freigegebenen Statikplänen gebaut worden ist, sind umfangreiche Plananpassungen
Sicherungs- und Abstützungsmaßnahmen gegenüber der 2014 sanierten Turnhalle
notwendig. Das war in den Bestandsuntersuchungen nicht erkennbar und führt
momentan zu Bauverzögerungen von derzeit etwa 12 Wochen.
Die Gründe sind im Einzelnen:
- weitere Erkenntnisse aus dem Bestand, die erst im Rahmen der Rückbaumaßnahmen erkennbar wurden (insbesondere Konstruktion der Turnhallenwand, Bestandsfundamente, Umstellung der Gründung Bohrpfähle): Dauer ca. 6 Wochen
- allgemein große Komplexität und lange Abstimmungsläufe, dadurch längere Bearbeitungszeiten und Erfordernis von Planungsfortschreibungen (Brandschutz, Elektro, Hochbau, Tragwerksplanung): Dauer ca. 6 Wochen
Die Sicherung der Baugrube durch eine
Bohrpfahlgründung im Bereich des Mittelteils ist abgeschlossen, die Bodenplatte
ist fertig gestellt, derzeit werden die aufgehenden Wände im Untergeschoss
errichtet. Um die Bauverzögerungen aufzuholen soll über die Wintermonate der
Rohbau des Untergeschosses und der Treppenhäuser in Massivbauweise weiter
geführt werden damit voraussichtlich im Frühjahr der konstruktive Holzbau des
Mittelteils erfolgen kann.
Die Baufertigstellung und der Einzug der Schule in das
neue Gebäude ist zum Schuljahreswechsel 2026/27, also im Herbst 2026
vorgesehen. Die Verträge mit Grundstückseigentümer, mit Containerfirma sind
entsprechend verlängert.