Sitzung: 09.11.2017 Schulausschuss
Beschluss: Zur Kenntnis genommen
I. Grund
und Anlass der Behandlung
Seit der letzten Sitzung des
Schulausschusses, in der ein Sachstand zur Musikinstrumentenbauschule
vorgetragen wurde, hat sich viel getan. Wie Sie wissen, hatte der Landkreis im
Frühjahr auch die über 100 Jahre alte Unterkonstruktion des Fußbodens im alten
Forstamt untersuchen lassen, obwohl diese bei den Umbau- und Sanierungsarbeiten
ab dem Jahr 2012 gar nicht angetastet worden war. Die untersuchten Holzproben
zeigten, dass der Unterbau belastet ist. Deshalb hat sich der Landkreis dazu
entschlossen, den gesamten belasteten Unterbau einschließlich des alten
Parketts zu entfernen. Mehr dazu und zur weiteren Entwicklung trägt Ihnen Herr
Kreisbaumeister Zenger vor.
II. Sach-
und Rechtslage
In den untersuchten
Holzproben des Fußbodenaufbaues im Erdgeschoß, besonders in den alten,
tragenden Holzbalken und der darüber liegenden Bretterschicht, hatten die
Gutachter zum Teil deutlich erhöhte PAK-Werte (Polycyclische Aromatische
Kohlenwasserstoffe) festgestellt, welche die geruchlichen Auffälligkeiten
erklären können. Es spricht vieles dafür, dass besonders die unteren, auf der
Erde liegenden Tragbalken mit Teer bzw. Altöl imprägniert worden sind. In der
damaligen Bauzeit um das Jahr 1910 sind solche Imprägnierungen z. B. auch für
Telegraphenmasten oder Eisenbahnschwellen verwendet worden. Es bot sich deshalb
an, die belastete Unterbaukonstruktion vollständig zu entfernen.
Im August dieses Jahres sind
daraufhin die kompletten Holzfußböden im Erdgeschoss, die mit Holzschutz
kontaminierten Hölzer im Unterbau und die Kiesschüttungen bis zu den Rohdecken
ausgebaut und von einem zertifizierten Entsorgungsunternehmen fachgerecht entsorgt
worden.
Verblieben sind nur noch
einige alte Hölzer unter den Türschwellen sowie die in Randbereichen verbauten
Teerpappen, die nur schwer ausgebaut werden können und deshalb fachgerecht
abgedichtet werden müssen.
Zwischenzeitlich wurden
auch Proben vom Rohboden (Beton und Ziegelgewölbe) entnommen und untersucht.
Dabei wurde im Vergleich zu den vorhergehenden Untersuchungen des Bodenaufbaus
ein nun deutlich geringerer PAK-Gehalt festgestellt. Die abschließenden
Sanierungsmaßnahmen werden durch ein Büro für Umweltschutz begleitet und
unterstützt. Auf Empfehlung des Büros wurde in der vorletzten Oktoberwoche
vorsorglich eine weitere Raumluftmessung durchgeführt, um den aktuellen Stand
der Raumluftqualität in den betroffenen Räumen festzustellen und daraus
Rückschlüsse über einen etwa noch bestehenden Handlungsbedarf zu ziehen. Die
Ergebnisse der Messung stehen noch aus.
Aufgrund der sensiblen Situation möchte
der Landkreis Garmisch-Partenkirchen sicher gehen, dass tatsächlich alle belasteten
Materialien entfernt sind oder noch kontaminierte Restbereiche (wie die Hölzer
unter den Türschwellen) so abgedichtet werden, dass weitere Ausdünstungen oder
Geruchsbelästigungen ausgeschlossen sind. Wir bitten daher um Verständnis, dass
die weiteren Schritte nicht überstürzt durchgeführt, sondern zunächst intensiv
mit Fachleuten beraten und mit der Schulleitung abgestimmt werden.