Beschluss: Zur Kenntnis genommen

I. Grund und Anlass der Behandlung

 

Das Berufliche Schulzentrum in Garmisch-Partenkirchen vereint die staatliche Berufsschule, die staatliche Wirtschaftsschule und die Berufsfachschule für kaufmännische Assistenten des Landkreises Garmisch-Partenkirchen. Die Schule wurde an diesem Standort 1972 eröff-net und 1989 umfangreich erweitert. Im Jahr 2006 kam die staatliche Wirtschaftsschule hin-zu, im Zuge dessen wurden weitere Anpassungsmaßnahmen im Neubau vorgenommen und eine zweite Lehrküche eingebaut.

 

Wie Sie alle wissen, wird derzeit das Gebäude den heutigen Erfordernissen angepasst und zugunsten zusätzlicher Unterrichtsräume an der nördlichen Ecke aufgestockt. Neben weiteren Maßnahmen soll im Erdgeschoss auch eine Mensa entstehen.

 

Mittlerweile ist fast Halbzeit der Bauarbeiten und man sieht schon erste Ergebnisse. Ebenso wird der zeitliche Bauablauf nun immer konkreter.

 

Wir nehmen dies zum Anlass, Ihnen die aktuelle Planung, den Kostenstand der Baumaßnahme sowie den weiteren Bauablauf zu erläutern.

 

 

 

II. Sach- und Rechtslage

 

1.   Historie

 

Am 03.02.2015 hat der Schulausschuss die Verwaltung beauftragt, auf der Basis des schulaufsichtlich genehmigten Raumprogramms die notwendigen Planungs- und Bauleistungen zu vergeben.

 

Ein Jahr später am 03. Februar 2016, hat der Ausschuss die Auslobung des Architektenwettbewerbs beschlossen, dessen Ergebnisse am 07.07.2016 im Kreisausschuss vorgestellt wurden.

 

Die Baumaßnahme Berufsschulzentrum haben wir zuletzt im Umwelt- und Landwirtschafts-ausschuss am 18.07.2017 vorgestellt, jedoch mit dem Schwerpunkt Klimaschutzmaßnahmen.

 

Darüber hinaus haben wir mehrfach sowohl den Schulausschuss als auch den Kreistag über den Stand der Planungen informiert.

 

 

2.   Bestandsbau und Anforderungen an die Planung

 

Entwurf

 

Das Umbaukonzept sieht die Aufstockung des kompletten, derzeit zweigeschossigen nordöstlichen Bauteils in Leichtbauweise vor. Außerdem soll die Aula des Erdgeschosses zu einer Mensa erweitert werden.

 

In enger Abstimmung mit der Schule sind auch alle Grundrisse und die Raumaufteilung den heutigen Erfordernissen angepasst worden.

 

Neu vorzuhalten ist die Mittagsverpflegung wegen des Ganztagesunterrichts. Die Mensa wird im Bereich der Aula eingebaut und flexibel bestuhlt. Von der Mensa aus können die Schüler auch im Freien am Flussufer der Partnach Pause machen.

 

Das Gebäude wurde vollständig entkernt. Die Umkleiden, die Sanitärbereiche sowie die Installationsbereiche und auch die Fachklassenbereiche werden an moderne Bedürfnisse angepasst.

 

Im ersten Obergeschoss wird die Gastronomieküche umstrukturiert und an heutige Sicherheitsabstände angepasst. Dort gibt es auch weiterhin einen Servier- und Restaurantbereich.

 

Im zweiten Obergeschoss erfolgt an der Nord-Ecke die Aufstockung. Die Gastronomieküche muss aufgrund neuer Sicherheitsabstände umgebaut werden und erhält auch hier einen Restaurant- und Servierbereich. Weiterhin entstehen drei neue große Klassenräume sowie ein Fachklassenraum für Bäckereifachverkäuferinnen.

 

 

Barrierefreiheit

 

Seit 2013 ist die DIN 18040 Teil 1 „Barrierefreiheit für öffentlich zugängliche Gebäude“ in Bayern eingeführt. Seit diesem Zeitpunkt muss auch bei Umbauten die Barrierefreiheit berücksichtigt werden. Weil derzeit kein Aufzug vorhanden ist, die Aula einige Stufen tiefer liegt und vor allem weil kein einziger Zugang zu den Klassenräumen im Altbau diesen Anforderungen entspricht, sind sehr umfangreiche Umbauten notwendig. Im Erdgeschoss müssen fast alle Innenwände abgebrochen und versetzt werden. Durch den Einbau eines Aufzugs in das offene Treppenauge ist nun jedes Geschoss barrierefrei erreichbar. Die unterste Ebene der Mensa ist ebenfalls rollstuhlgerecht über einen Treppenlift erreichbar.

 

 

Brandschutz

 

Aus brandschutztechnischer Sicht müssen die baulichen Rettungswege angepasst werden. Die nordwestliche Fluchttreppe war zu schmal, wurde bereits abgebrochen und muss durch eine neue Treppe ersetzt werden. Die Zwischendecken sind teilweise als Beton-Rippendecken ausgeführt und entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Diese Deckenbereiche wurden bereits aufwändig mit Brandschutzplatten ertüchtigt.

 

 

Baukonstruktion

 

Nach den Voruntersuchungen mussten, die Grundleitungen ausgetauscht werden. Der Altbau ist nur teilweise für Technikräume unterkellert. Im Bereich der Aufstockung hat sich herausgestellt, dass trotz der Leichtbauweise die Punktfundamente im Uferbereich der Partnach nicht sicher tragfähig sind. Dieser nicht unterkellerte Bereich musste aus statischen Gründen nachgebessert werden.

 

 

3.   Klimaschutzmaßnahmen

Im Hinblick auf den Klimaschutz und den Energieverbrauch wird das Gebäude auf den Stand der Energie-Einsparungsverordnung (EnEV) aus dem Jahr 2016 gebracht. Die gesamte Gebäudehülle, auch die Kellerdecke und die oberste Geschossdecke wurden gedämmt. Die gesamte Beleuchtung wird durch LED in Kombination mit Bewegungsmeldern ersetzt. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach kann die Spitzenlast am Vormittag abdecken, der verbleibende Überschuss kann in das Netz eingespeist werden. Alle Maßnahmen sollen die Energiebilanz spürbar verbessern und zum Klimaschutz beitragen. Das gesamte Gebäude ist darüber hinaus seit dem Frühsommer 2017 an das Fernwärmenetz angeschlossen.

 

Im Hinblick auf die Lüftung haben wir entschieden, auf jegliche technische Hilfsmittel zu verzichten. In Abstimmung mit der Berufsschule soll vielmehr eine normale Fensterlüftung ein-gebaut werden, die während der Unterrichtszeiten ein diszipliniertes und regelmäßiges Lüften erfordert. Dies spart später vor allem Wartungs- und Reparaturarbeiten. Lediglich in den Gastronomiebereichen, also in den Lehrküchen ist eine Lüftungsanlage absolut notwendig.

 

 

4.   weiterer Bauablauf

 

Bis Ende des Jahres sollen die Rohbauarbeiten, Dachabdichtungsarbeiten und der Einbau der Fenster weitgehend abgeschlossen werden, so dass in den Wintermonaten die Ausbaugewerke mit Brandschutzunterdecke, Zwischenwände in Trockenbau und Haustechnik weitergeführt werden können.

 

Derzeit läuft die Ausschreibung für die vorgehängte, hinterlüftete Fassade, welche dann ab Ende März nächsten Jahres bis August 2020 ausgeführt werden soll.

 

Bis Ende des Jahres 2020 sollte die Baumaßnahme abgeschlossen sein, so dass Anfang des Jahres 2021 der Umzug erfolgen kann.

 

 

5.   Kosten

 

Nach der Kostenberechnung vom Dezember 2017 ist mit Gesamtkosten von knapp 28 Mio. € (einschließlich Container) zu rechnen.

 

Dazu kommen noch die Kosten für lose Ausstattung, über die wir heute noch keine Aussagen treffen können, es muss jedoch mit weiteren etwa 700.000 € gerechnet werden.

 

Momentan sind etwa 60 % der Gewerke ausgeschrieben und somit genau kalkulierbar. Nach aktueller Kostenverfolgung ist der Kostenrahmen bisher eingehalten.