Sitzung: 05.11.2019 Schulausschuss
Beschluss: Zur Kenntnis genommen
I. Grund
(Anlass) der Behandlung
In
der Sitzung des Schulausschusses am 07.11.2018 wurden verschiedene bauliche
Erweiterungsmöglichkeiten der Realschule im Blauen Land vorgestellt. Einstimmig
verständigten sich die Mitglieder des Schulausschusses darauf, eine
Entscheidung zurückzustellen. Es sollten weitere bauliche Alternativen
hinsichtlich einer kurzfristigen Übergangslösung untersucht werden. Bei einer
kurzfristigen Übergangslösung geht es vor allem darum, eine schnelle Lösung des
Platzproblems herbeizuführen, ohne benachbarte Realschulstandorte zu schwächen
oder gar zu gefährden.
In
der Sitzung des Schulausschusses am 05.02.2019 wurde deutlich, dass eine provisorische
Containerlösung die beste Alternative darstellt. Es sollte eine kurzfristige
Lösung gefunden werden und langfristig die Entwicklung der Schülerzahlen beobachtet
werden.
Die
Ergebnisse der Untersuchung einer Containerlösung sowie der derzeitige Stand
der Planungen wird von Herrn Kreisbaumeister Zenger vorgestellt und erläutert.
II. Sach- und
Rechtslage
1.
Beschlusslage
In
der Sitzung des Kreistags am 29.03.2019 wurde folgendes beschlossen:
„Die
Verwaltung wird ermächtigt, die Planungs- und Bauleistungen für eine provisorische
Erweiterung der staatlichen Realschule im Blauen Land zu vergeben.
Die
provisorische Erweiterung soll auf Grundlage der Variante 5b (Containerlösung im
Norden, zweigeschossig mit 6 Klassenräumen) und der vorliegenden Kosten-schätzung
zum Schuljahresbeginn 2019/2020 zunächst für voraussichtlich 6 Jahre
erfolgen.
Die
Container sollen käuflich erworben werden.“
2.
Rahmenbedingungen
Für
die beschlossene Containerlösung im Norden der bestehenden Schule können die
Festsetzungen des Bebauungsplans eingehalten werden. Probleme bereiten die
Abstandsflächen, die zum nördlichen Nachbarn eingehalten werden, jedoch
zwischen den Gebäude unterschritten werden. Diese Situation muss im laufenden
Genehmigungsverfahren noch geklärt werden.
3.
Variantenuntersuchung
Nach
der Variantenuntersuchung ist für eine langfristige Lösung nach wie vor
Variante 3b – Baukörper im Südwesten, 6 Klassenräume, zweigeschossig favorisiert.
Da
jedoch kurzfristig eine Übergangslösung geschaffen werden soll, wurde im Norden
des bestehenden Hauptbaukörpers ein Containerbau untersucht. Die flache Ebene
des nördlichen Pausenhofs ist ohne große Geländeveränderungen für die
Aufstellung von Containern geeignet. Die Container werden grundsätzlich
zweigeschossig gestapelt und haben in der am 29.03.2019 beschlossenen Variante
5b Platz für
6 Klassenräume und zwei Büros. Wegen der geringeren Höhe der Container und des
größeren Abstandes zur nördlichen Grenze kann die Abstandsflächenproblematik
besser gelöst werden als bei einem üblichen Baukörper.
Zum
Ausgleich für die teilweise verloren gehende Pausenhoffläche wird derzeit der
Freiflächengestaltungsplan so angepasst, dass einerseits Aufstellflächen für
die Feuerwehr gewährleistet bleiben und andererseits Ersatzflächen für den
Pausenaufenthalt geschaffen werden.
4.
Kosten
Die
Grobkostenschätzung für die Interimscontainer, die in der letzten
Kreistagssitzung vorgestellt wurde, ist nach wie vor aktuell. Ein Kauf der
Container würde mit einer großen Unsicherheit zwischen 900.000€ und 1.700.000€
(ohne Abbau und Abtransport) liegen.
Geändert
hat sich jedoch die Konstruktion. Die Container sollen nicht aus üblicher
Stahlkonstruktion sein, sondern werden aus einer Holzkonstruktion gefertigt.
Die
Vorteile dabei sind, dass die Container im Eigentum des Landkreises verbleiben,
wie aus der Mitte des Schulausschusses vorgeschlagen und auch so beschlossen
wurde. Auch werden durch die Holzkonstruktion klimaneutrale Baustoffe
verwendet. Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität, da die Container in
einzelne Elemente zerlegt werden und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden können,
insbesondere vor dem Hintergrund einer langfristigen Lösung an der
Süd-West-Ecke des Grundstücks (Variante 3b). Auch architektonisch und
gestalterisch passt der Baukörper aus Holz besser zur Holzfassade des
Hauptbaukörpers. Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen kann hier durchaus eine
Vorreiterrolle spielen.
Seit
Donnerstag, den 24.10.2019 liegen die Ausschreibungsergebnisse für die
Holzcontainer vor. Der günstigste von 5 Bietern lag bei etwa 1.200.000 €. Die
Angebotsprüfung ist derzeit jedoch noch nicht abgeschlossen. Trotz der
Entscheidung für die Holzbauweise kann aber der Kostenrahmen voraussichtlich
noch eingehalten werden.
Die
Grobkostenschätzung kann somit so verfeinert werden, dass mit Baukosten
einschließlich Baunebenkosten von knapp 1.600.000 € zu rechnen ist.
5.
Zeithorizont
Durch
die Umstellung der Konstruktion auf Holzbauweise und Realisierung einer
innovativen Lösung konnte der ursprünglich avisierte Termin zum
Schuljahreswechsel 2019/20 nicht mehr eingehalten werden. Die Holzcontainer
bzw. die Modulbauweise kann jedoch relativ unabhängig von der Witterung auch in
den Wintermonaten aufgestellt werden. In Abstimmung mit der Schulleitung ist
die Nutzung bzw. der Einzug beispielsweise ab den Osterferien 2020 möglich.