I. Grund (Anlass)
der Behandlung
In
der Sitzung des Kreistags am 23.07.2020 wurde ein Teilabbruch und Teilneubau
(sog. Hybridlösung) beschlossen, der die Vorteile von Sanierung und Neubau
vereint.
Mittlerweile
sind die Planungen soweit fortgeschritten, dass die Genehmigungsplanung
eingereicht werden kann. Parallel läuft derzeit die schulaufsichtliche
Genehmigung und die Prüfung der Förderung nach § 10 FAG.
Der
Kreisbaumeister wird zusammen mit dem Projektleiter für die Zugspitz-Realschule
den Stand der Planungen erläutern.
II. Sachverhalt
1. Rückblick
In
der Kreistagssitzung am 25.07.2019 wurde die Verwaltung zur Vergabe der Planungsleistungen
der Leistungsphasen 1 bis 3 zur Generalsanierung bzw. zum Neubau der
Zugspitz-Realschule Garmisch-Partenkirchen im Rahmen der veranschlagten Haushaltsmittel
ermächtigt. Nach mehreren Sitzungen des Kreistags im Frühjahr und im Sommer 2020
wurde Folgendes beschlossen:
„Das
Gremium beschließt einen Teilabbruch und Teilneubau (= Hybridlösung) der Zugspitz-Realschule
unter Erhaltung und Sanierung der nördlichen und südlichen Gebäudeflügel
(Klassentrakte), Abbruch, Neubau und Aufstockung des Eingangsbaus sowie
Erhaltung und Sanierung der Tiefgarage…“ Dieser zunächst nur für
Planungsleistungen geltende Beschluss wurde in der Sitzung des Kreistags vom 28.07.2021
auf Bauleistungen erweitert, so dass im Herbst mit vorbereitenden Arbeiten
begonnen werden kann.
Zwischenzeitlich
wurde der Vertrag mit den Gemeindewerken zum Ausbau des Blockheizkraftwerks bereits
auch baulich umgesetzt, die Verhandlungen zum Fernwärmevertrag laufen derzeit
noch.
Auch
die Verträge zur Nutzung der ehemaligen Container für die St. Irmengard-Schulen
sind abgeschlossen.
2. Bestand und
Planung
Nach
intensiven Gesprächen mit der Schulleitung und einem Workshop mit Schulleitung
und Lehrern wurden sämtliche Nutzungen neu organisiert und an die Anforderungen
einer zeitgemäßen Beschulung angepasst. Alle Klassenräume, Fachklassenräume,
Ruheräume, Büros der Schulverwaltung, Technikräume, Eingangshalle usw. sowie
deren Raumgrößen entsprechen nun den aktuellen Bedürfnissen. Durch Einbau eines
weiteren Treppenhauses konnten die Probleme des Brandschutzes gelöst werden, auf
die Fluchtbalkone kann nun verzichtet werden.
Dass
das Gebäude auch energetisch auf den neuesten Stand gebracht wird, ist vor dem
Hintergrund der Bemühungen um eine Klimaneutralität des Landkreises
Garmisch-Partenkirchen bis 2030 selbstverständlich. Die Dachflächen sollen mit
Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Durch die Grundkonzeption der
Hybridlösung und Ergänzung in Holzbauweise kann eine nachhaltige, CO2-sparende
Bauweise erreicht werden.
3. Kosten
Im
Vergleich zur letzten differenzierten Kostenschätzung liegen keine neueren
Erkenntnisse vor. Demnach werden die Baukosten nach wie vor mit etwa 23,8 Mio.
€ veranschlagt.
Konkret
angegeben werden können die Kosten für die Anpassung der Container an die
Anforderungen der Zugspitz-Realschule mit etwa 120.000 € sowie die Kosten für
den Umzug mit etwa 150.000 €.
4. Bauablauf und
Zeitplan
Nach
weiterer Planungs- und Kostensicherheit durch schulaufsichtliche Genehmigung,
Baugenehmigung, Förderzusage der Regierung von Oberbayern und vorzeitiger Maßnahmenbeginn
könnte der Rückbau und der Teilabbruch der Gebäude im Spätherbst beginnen.
5. weitere
Nutzung der Sporthalle
Die
zur Schule gehörende Turnhalle inkl. Umkleidebereiche wurde 2015 saniert. Daher
stellt sich die Frage, ob die Halle für den Schul- und Vereinssport offen
bleiben kann. Nach eingehender Prüfung muss als Ergebnis jedoch festgehalten
werden, dass ein Weiterbetrieb aus mehreren Gründen nicht möglich ist:
- Der
Umkleidetrakt an der Schnittstelle zur Schule ist direkt von der Baumaßnahme
betroffen, da die Betondecke im vorderen Bereich entfernt werden muss.
- Sämtliche
Versorgungsleitungen für den Umkleidebereich (Wasser, Abwasser, Heizung, Strom)
und einige sicherheitstechnische Einrichtungen (Brandmeldeanlage, ELA) haben
ihre Zentrale im Hauptgebäude und müssen zurückgebaut und neu aufgebaut werden
und stehen während der Bauzeit nicht zur Verfügung.
- Die Rettungswege
aus dem Umkleidebereich sind während der Bauzeit nicht nutzbar. Die Funktion
der Wand und Decke als Brandwand zwischen Schulbau und Sporthalle kann während
der Bauzeit nicht durchgehend gewährleistet werden.
- Da der Pausenhof
wegen der Tiefgaragensanierung komplett zurückgebaut wird, müssten die Schüler
bzw. Sportler durch die Baustelle oder direkt von außen in die Halle gehen
(Schmutz/Staubeintrag, Behinderung der Baustelle etc.).
- Bei einem
theoretischen Weiterbetrieb der Halle müsste der Umkleidetrakt provisorisch in
Containern im Außensportbereich wieder aufgebaut werden.
- Die Kosten für
eine Auslagerung der Umkleiden und provisorischen Sicherheitstechnischen
Anlagen für die Halle wurden von den Architekten auf ca. 125.000,- € geschätzt.
Die Gesamtkosten für inkl. Containeraufbau und Miete dürften mit etwa
300.000,- € realistisch sein.
- Die Flächen für
die Baustelleneinrichtung sind auf dem Grundstück extrem begrenzt. Durch den
Aufbau von provisorischen Umkleidecontainern auf dem Sportplatzbereich wären
auch die letzten Stellmöglichkeiten für Baustelleneinrichtung belegt.
Nach
Abwägung aller Kriterien muss die Sporthalle geschlossen werden. Um jedoch den
Sportunterricht für die umliegenden Schulen nicht zu sehr einzuschränken, soll
in der Übergangszeit, bis die Sporthalle der St.-Irmengard-Schulen eröffnet
wird, die Halle der Zugspitz-Realschule offen gehalten werden, jedoch längstens
bis zum Jahreswechsel 2021/22, denn dann muss spätestens mit den
Rückbaumaßnahmen begonnen werden um die vorgesehenen Bauzeiten noch einhalten
zu können.